André Thiel war sichtlich bedient. Der Trainer der Stralsunder Wildcats konnte wie seine Spielerinnen die Enttäuschung über die Niederlage im MV-Derby gegen die Bundesliga-Reserve des Schweriner SC nicht verbergen. In 74 Spielminuten mussten sich die Stralsunderinnen den Gästen klar mit 0:3 (21:25, 18:25, 19:25) geschlagen geben.

Dabei erlebten die 305 Volleyball-Fans in der wiederum gut gefüllten Diesterweg-Sporthalle einen fulminanten Beginn des heimischen Sechsers. Beim Spielstand von 6:1 musste Schwerins Trainer Andreas Renneberg eine Auszeit nehmen, um den Lauf der Stralsunderinnen zu brechen. Dies gelang zwar, aber bis zum Spielstand von 12:8 waren die Landeshauptstädter immer im Hintertreffen. Dann gelangen jedoch 9 Punkte in Serie – eine Serie, wie sie die Youngster vom Bundesstützpunkt am Samstagabend
noch einige Male hinlegten.„Wir haben heute wohl das beste Spiel der Saison gezeigt“ freute sich anschließend SSC-Trainer Renneberg. Und André Thiel musste ihm anerkennend beipflichten „Wir haben alles versucht im Spiel. Spielerwechsel, taktische Vorgaben in Feldabwehr und Angriff. Alles hat nichts gefruchtet. Die Schwerinerinnen waren heute ganz stabil und mit wenig eigenen Fehlern. Eine starke Leistung der Gäste.“ Schwankungen im Spiel, wie sie bei jugendlichen Mannschaften häufig zu beobachten sind, konnte man lediglich bei den heimischen Wildkatzen erleben. Spielten diese nicht ihr bestes Volleyball, punkteten die Schwerinerinnen, angeführt von den ehemaligen Stralsunderinnen Anne Stuhr und Jugendnationalspielerin Lene Scheuschner, nach belieben. Schwerin spielte daher auch das gesamte Spiel mit der gleichen Formation während auf Stralsunder Seite alle 13 Spielerinnen aufs Feld geschickt wurden. Es half jedoch alles nichts. Schwerin war deutlich stärker als ihr Tabellenplatz und Stralsund ohne Mittel gegen diesen starken Gegner. Schwerins Anne Stuhr konnte somit das Duell gegen ihre jüngere Schwester Nele auf Stralsunder Seite klar gewinnen. André Thiel richtete den Blick dann voraus. „Abhaken!