Zweitliga-Volleyballerinnen können doch noch siegen. Mit 3:2-Sätzen bezwingen die Stralsunder Wildkatzen den SCU Emlichheim, nachdem sie bereits mit 1:2 zurück lagen.

 

Das war ein Kraftakt, eine Energieleistung der Wildcats. Nach 1:2-Satzrückstand und einem zwischenzeitlichen 4:8 im vierten Durchgang glaubte wohl niemand der etwa 200 Zuschauer in der Diesterweg-Halle mehr an eine Wende. Doch die kam, und wie. Auslöser war eine Aufschlagserie von Routinier Maxie Theel, die nach vielen Wochen erstmalig wieder mitwirken konnte. Der VC machte sieben Punkte in Folge, ging mit 11:8 in Führung. Die Halle kochte. Die Führung gaben die Wildkatzen nun bis zum Ende des vierten Satzes nicht wieder her, auch wenn die Gäste dran blieben und den Zuschauern somit ein spannendes Spiel lieferten.

Nachdem eine weitere Rückkehrerin, Carolin Schmidtke hatte zum Ende der letzten Saison eigentlich die Volleyballschuhe an den Nagel gehängt, zwei ganz wichtige Punkte zum 22:18 beisteuerte, war der vierte Durchgang nahezu entschieden. Ihre zweite Chance nutzten die Thiel-Damen zum viel umjubelten 25:21-Satzgewinn. „Das war so wichtig, das wir Maxie und Carolin heute dabei hatten. Mit ihrer Erfahrung wissen sie natürlich, was in so schwierigen Situationen zu machen ist“, machte VC-Trainer Andrè Thiel deutlich. Nach Sätzen stand es nun 2:2, der fünfte Satz musste die Entscheidung bringen. Doch dazu später.

Den ersten Satz hatten die Gäste nach 23 Minuten noch mit 25:20 für sich entschieden, den zweiten gewannen die Sunddamen mit 25:22 (26 Minuten). Im dritten Durchgang bestimmte der Gast aus Niedersachsen das Geschehen, setzte sich nach gerade einmal 21 Minuten mit 25:17 durch. Die Dramaturgie des vierten Satzes kennen Sie bereits.

Im entscheidenden, fünften Satz lief es für die Wildkatzen zunächst wie am Schnürchen. Vom 2:1 setzte sich der Heim-Sechser auf 7:2 ab, führte auch beim 8:4 noch deutlich. Doch die Gäste gaben nicht auf, verkürzten noch einmal auf 7:8. Die Fans erlebten ein Wechselbad der Gefühle, sahen den Erfolg nun wieder schwinden. Doch die Gastgeberinnen kippten nicht. Spätestens nach einem Aufschlag-Ass von Kirstin Sparr zum 13:8 schien die Partie entschieden.

„So ein Spiel zu Hause noch zu drehen, das genießen wir natürlich. Mir sind viele, viele Steine vom Herzen gefallen. Das gibt uns natürlich Auftrieb für die kommenden Partien. Ein großes Lob geht an alle Mädels, vor allem an die „Alten“, die es heute gerichtet haben“, freute sich Trainer Thiel nach dem Spiel. Denn neben Maxie Theel, Kirstin Sparr und Carolin Schmidtke, ragten auch die Routiniers Swantje Basan und Sabrina Dommaschke heraus.

Am kommenden Samstag geht es für den VC-Troß zur SG Marmagen-Nettersheim, dem aktuell Tabellenvorletzten. „Die Aufgabe wird in keinem Fall einfach“, warnt Coach Thiel, dessen Mannschaft dennoch leicht favorisiert die weiteste Auswärtsfahrt der Saison zum Aufsteiger in Angriff nimmt. Selbstvertrauen sollten die Sundstädterinnen in jedem Fall gesammelt haben.

Als Most valuable playerin (MVP) wurde nach dem Spiel auf Stralsunder Seite Swantje Basan mit der Goldmedaille geehrt. Auf der Gegenseite bekam Emlichheims Kapitänin Dina Kwade die silberne Plakette überreicht. Das nächste Heimspiel der Zweitliga-Damen findet am 10. Januar 2015 statt. Doch die Fans sollten sich auch schon mal den 4. Januar fett im Kalender markieren. Heißt es dann doch wieder: Aufschlag 2015-Volleyball für Jedermann.

 

Ina Knodel - Ostsee-Zeitung