Hamburg. Unverhofft kommt oft: Die Volleyballerinnen der zweiten Bundesliga-Nord haben am vergangenen Wochenende einen Start nach Maß hingelegt. Gegen den ehemaligen Erstligisten VT Hamburg konnten die Mädels nach zwei überlegenen Sätzen den Sieg mit nach Hause nehmen und damit die ersten drei Punkte der Saison (3:1). Trainer André Thiel: "Das war ein sehr guter Start, an dem Jeder im Team seinen Anteil hatte. Das war wichtig für unser Selbstvertrauen."

 

Dabei hatte die Mannschaft zunächst ein anderes Ziel verfolgt: "Wir wollten gute Leistungen zeigen und möglichst mit den Favoritinnen mithalten", so der Trainer weiterhin. Die Hamburgerinnen starteten mit ehemaligen Erstliga-Spielerinnen in die Partie, ihre Zuspielerin Maria Kirsten fehlte allerdings. So wirkten die eigentlichen Favoritinnen anfangs durcheinander, zum Vorteil der Wildcats: In den ersten beiden Sätzen zeigte das Team vom Sund ein gelungenes Zusammenspiel. VC-Zuspielerin Franziska Kühn verteilte die Bälle geschickt. Durch gezielt mutige Angriffe und starke Aufschlagserien setzten die Gäste den VT zunehmend unter Druck. Mit 25:16 und 25:17 glaubten die Wildkatzen sich schon siegessicher. Aber erfahrungsgemäß gewinnt man ein Spiel erst, wenn es wirklich vorbei ist. Der dritte Satz brachte den VC ins straucheln. Die Hamburgerinnen hingegen zeigten sich kampfbereit: 2:6 lagen die Sundkatzen anfangs zurück. Der Vorsprung für den VT Hamburg zog sich zunehmend durch die Partie. Trotz guter Annahmen schaffte das Team den Abschluss nicht. Hinzu kamen Aufschlag- und Blockfehler. Die Mannschaft um Kapitän Lene Scheuschner lieferte sich eine Aufholjagd nach Punkten, mit einer fraglichen Entscheidung: Beim Stand von 23:24 für den VT gab der Schiedsrichter den letzten Angriff durch Swantje Basan als Fehler. Ob der Ball nicht doch die Blockhände des Gegners berührte, ist fraglich (2:1).

Die Hamburgerinnen schöpften sichtlich Hoffnung aus dem Satzgewinn. Der VC hingegen sah sich unter Druck gesetzt und musste nun reagieren. Das Spiel wurde ein offener Schlagabtausch der Punkte. Neuzugang Pia Schulte-Döinghaus bewies auf der Diagonalposition Qualität und machte einige Punkte für ihr Team. Dennoch: Vom 6:6 bis zum 10:10, keines der Teams schaffte den Absprung in Richtung Sieg. Die eingewechselte Zuspielerin Tanja Joachim setzte ihre Angreifsreihen gekonnt in Szene, doch die VT-Spielerinnen sicherten die Bälle ein ums andere Mal und starteten den Gegenangriff. Erst beim Stand von 20:20 schafften die Stralsunderinnen den Absprung: Durch gute Annahmen des  langjährigen Liberos, Sabrina Dommaschke,  konnten unter Anderem Swantje Basan und Carolin Schmidtke punkten.  Beim Stand von 24:22 setzte Kapitän Lene Scheuschner der Partie den Deckel auf (3:1). Damit schaffen die Wildcats den überraschenden Siegesstart. "Wir haben als homogenes und variables Team zusammen gespielt", so Trainer Thiel freudestrahlend.  "Man muss aber ehrlicherweise sagen, dass Hamburg durch die fehlende Zuspielerin geschwächt war. Ich bin guter Dinge für die kommenden Spiele. Aber wir werden noch weiter  an uns arbeiten müssen, um unsere Leistungen zu stabilisieren."

Mit den ersten drei Punkten in der Tasche geht es für die Wildcats am 1. Oktober in der Diesterweghalle gegen Emlichheim. NM