Stralsunds Zweitliga-Volleyballerinnen bezwingen Spitzenreiter Snow Trex Köln mit 3:2


Stralsund. Für solche Spiele lieben die Fans ihre Wildcats und die Wildcats ihre Fans. Nach fünf packenden Sätzen siegten die Stralsunder Zweitligavolleyball-Damen mit 3:2 über den Snow Trex Köln in einer stimmungsgeladenen Diesterweg-Halle. 450 Zuschauer trugen die Mädels hier ihrem Triumph entgegen und brachten die Halle zum Beben. Kapitänin Lene Scheuschner war begeistert. „Man hatte das Gefühl, dass die Halle noch lauter als sonst war, wenn das überhaupt möglich ist - und das hat uns geholfen“, meinte die 20-Jährige.


Dabei starteten die Wildcats unsicher, überließen den Gästen die ersten Aufschläge und kamen erst mit dem 1:2 zum Zuge. Bis zum 1:5 überließen sie den Kölnerinnen das Spiel und zwangen Trainer Andre
Thiel so zur ersten Auszeit. Bis zum 4:6 arbeiteten sie sich heran, doch beim 5:12 hingen sie mit gleich sieben Punkten hinterher. Erst über 11:15 und 14:16 setzten sie erste Signale und blieben ihren Gästen künftig auf den Fersen. Doch die Aufholjagd war beim 21:22 beendet. Mit 22:25 ging der erste Satz an die Gäste.
Mit dem Seitenwechsel drehten die Stralsunder Mädels auch das Spiel. Auch wenn sie mit dem ersten Aufschlag punkteten, gelang Köln immer wieder der Ausgleich - beim 3:4 auch erstmals die Führung. Die war dann auch nur von kurzer Dauer. Nach dem 8:6, wurde über 11:8 und 15:11 die Führung weiter ausgebaut. Gegen eine starke Heimmannschaft, die nun die volle Rückendeckung ihrer Fans hatte, hatte auch Kölns Trainer Jimmy Czimek keine Lösung parat. Ein Aufbegehren der Gäste ließ den Vorsprung der Wildcats beim 21:20 zwar nochmals gefährlich schrumpfen, doch schmetterte sich die Crew um Lene Scheuschner hier zum 25:21-Satzgewinn.
Ähnlich umkämpft sah der dritte Satz aus. Nach Punktvorsprung für die Wildcats, auf den stets der Ausgleich folgte, drehten die Kölnerinnen ab dem 3:4 das Bild und mit dem 6:9 lag Stralsund gleich drei Punkte zurück. Doch mit dem 11:11 waren die Wildcats zurück. Mit schwungvollen Aufschlägen setzten sie sich bis auf 15:12 ab. Kleinere Einbrüche sorgten bei 16:16, 18:18 oder 19:19 für den Ausgleich, doch mit reichlich Hallenjubel und wenige Aufschläge später, hatten die Thiel-Damen den 25:20-Satzgewinn.
Im vierten Satz schien der Vorteil der Heimkulisse allein jedoch nicht mehr zu genügen und die Kräfte zu schwinden. Über 5:4 und 7:6 konnten die Wildcats sich behaupten, mussten dann jedoch den Gästen das Feld überlassen. Mit einigen Umstellungen bereitete Trainer Thiel seine Mädels hier bereits auf Runde fünf vor. Mit 18:25 gaben die Hausherrinnen Durchgang vier aus der Hand.
In den entscheidenden letzten Minuten hatten die Gäste lediglich vom 4:5 bis zum 5:6 das Zepter in der Hand. Mit vielleicht einem Hauch mehr Coolness oder eben doch den Fans im Rücken entschieden die Wildcats Satz fünf mit 15:12 für sich und hatten nach zweieinhalb Stunden Volleyball-Krimi den Tabellenführer zum Straucheln gebracht.
„Bei einem Duell auf Augenhöhe, entschieden am Ende drei Bälle. Ein verdienter Sieg für die Wildcats“, meinte Köln-Coach Jimmy Czimek. Ähnlich sah es Andre Thiel. „Heute haben Kleinigkeiten entschieden. Wir haben zu Hause in einer super Atmosphäre ein Topteam mit einer Topleistung geschlagen“, so der Wildcats-Trainer.

Wenke Büssow-Krämer