Die Volleyballerinnen gehen beim Saisonauftakt gegen den Meister im dritten Satz unter

Stralsund. Das Überreichen der Medaille für die beste Spielerin der Stralsunder Wildcats war für Swantje Basan nur ein ganz schwacher Trost nach der 0:3-Pleite (16:25, 22:25, 7:25) zum Auftakt der neuen Zweitliga-Spielzeit gegen Vorjahresmeister DSHS SnowTrex Köln.

„Ich hätte lieber gewonnen und auf die Medaille verzichtet“, gestand die erfahrene Spielerin und ergänzte: „Gegen Köln zu verlieren ist kein Drama, aber ich hatte gehofft, wir spielen besser – cleverer.“ Doch gegen einen stark aufschlagenden Gast offenbarten die Stralsunderinnen Schwächen in der Annahme und entwickelten selbst zu wenig Druck im Angriff.

Vor 435 Zuschauern begannen die Gastgeberinnen gut, gingen nach wenigen Minuten mit 4:1 in Front. Doch es sollte die letzte Führung im gesamten Spiel bleiben. Nach dem 6:6-Ausgleich bestimmte Köln fortan das Spielgeschehen. Zwar glich die Truppe von Trainer André Thiel noch einmal aus (11:11), doch immer wenn sich die Wildcats rangekämpft hatten, waren die Frauen von der Sporthochschule abgezockter im Angriff und verschafften sich wieder ein Punktpolster. Nach 23Minuten verwandelten die Kölnerinnen ihren ersten Satzball zum 1:0 (25:16).
Im zweiten Satz ein ähnliches Bild: Zu Beginn hielten die Wildcats die Partie offen, ohne aber nach einem Ausgleich in Führung gehen zu können. Stattdessen zogen die Gäste auf 13:7 davon. Thiel nahm eine Auszeit, um sein Team zu justieren. Und das half. In einer guten Phase verkürzten die Wildcats auf einen Punkt (17:18, 21:22). Vor allem Laura Kurtze wurde im Angriff häufig auf linksaußen gesucht und verbuchte viele Punkte. Zudem rettete der Neuzugang in der Defensive einige Bälle mit Hechtsprüngen. Dagegen konnten die Leistungsträgerinnen um Anne Krohn, Sabrina Dommaschke, Madleen Piest und Franziska Kühn nicht ihre Bestleistung abrufen. So holten sich die Rheinländerinnen auch den zweiten Satz (25:22). „Wir haben gut angefangen, es Köln aber dann zu leicht gemacht“, resümierte Thiel.

Viel zu leicht hatten es die Gäste dann im dritten Satz: Nach dem 6:10 durch Madleen Piest blieben die Wildcats knapp zehn Minuten ohne Punktgewinn. So war Köln schon auf 22:6 enteilt, als Anne Krohn den letzten Wildcat-Punkt des Abends holte. Vor allem gegen die druckvollen Angriffe von Köln-MVP Melanie Preußer fand die Stralsunder Verteidigung kein Gegenmittel.

„Das ist sehr ärgerlich, dass jetzt der Eindruck entstanden ist, dass wir das Niveau nicht halten können. Das ist natürlich nicht unser Anspruch. Die deutliche Niederlage wird uns wachrütteln“, meinte Thiel, der seinen Spielerinnen Kampfgeist und gutes taktisches Verhalten bescheinigte.
Die kommende Aufgabe wird nicht unbedingt leichter für den 1.VC Stralsund. Am kommenden Sonnabend geht’s nach Vechta zum VfL Oythe (Vorjahresdritter). Thiel gab schon nach dem Spiel gegen Köln die künftige Marschroute vor: „Wir müssen den richtigen Mix aus Mut und intelligentem Spiel finden, dann werden wir noch viel Freude mit unseren Spielerinnen haben.“

Von Horst Schreiber

Fehlstart der Wildcats: 0:3-Niederlage gegen Köln