Stralsunder Volleyballerinnen gewinnen Regionalpokal in Kiel und treffen in nächster Runde auf MTV Hildesheim

Dass es am Ende so deutlich werden würde, damit hatte René Standfuß nicht gerechnet. Der Vertreter von André Thiel an der Seitenlinie der Volleyballerinnen des 1. VC Stralsund sah beim Regionalpokal in Kiel zwei glatte 3:0-Siege seiner Mannschaft. Damit fehlt nur noch ein Sieg, für den Einzug in den DVV-Pokal. „Wir wissen nach unseren Ligaspielen noch nicht wirklich wo wir stehen, aber heute haben wir dann doch überraschend gut gespielt“, freute sich Standfuß über die Leistung seiner Mannschaft.

Dabei fingen die favorisierten Wildcats im ersten Spiel gegen die zweite Mannschaft des Kieler TV nicht unbedingt überzeugend an. In den drei Sätzen war der Sieg der Stralsunderinnen aber nie wirklich in Gefahr geraten. Der Klassenunterschied zwischen dem Zweitligisten und dem Kieler Team aus der Regionalliga war dann doch zu groß. Durch das 3:0 verdienten sich die Wildcats gleichzeitig eine längere Verschnaufpause bis zum Finale. Denn Zweitligist VT Hamburg tat sich überraschend schwer mit der ersten Mannschaft des Kieler TV aus der 3. Liga. Beim hart umkämpften 3:1-Sieg zeigte der härteste Konkurrent der Wildcats große Schwächen.

Von denen war zu Beginn des Finales dann aber nichts mehr zu sehen. Schnell gingen die Hamburgerinnen mit 7:3 in Führung und bei den Stralsunderinnen lief nichts zusammen. Abstimmungsprobleme und schlechte Annahmen ließen die handvoll mitgereisten Fans nichts Gutes erahnen. „Wir haben auf den Positionen viel rotiert. Lene Scheuschner war Libera, dafür Sabrina Dommaschke im Zuspiel“, erklärte der Wildcats-Coach.

Doch dann auf einmal die Wende: Die Wildcats schlugen besser auf und brachten sich in gute Angriffspositionen, während der VTH kaum noch ins Spiel fand. „Wir wollten es heute einfach mehr und wir können sehr viel Positives aus dem Spiel mitnehmen“, sagte Standfuß. Nachdem sein Team zwischenzeitlich die Führung übernahm, wurde es am Ende noch einmal knapp. Mit 27:25 holten sich die Stralsunderinnen Satz eins.

Im zweiten Durchgang wollte es das Team um Kapitänin Anne Krohn dann nicht noch einmal so spannend machen. Mit einem 25:20 ging Satz zwei an den Strelasund. Der Dritte Durchgang brachten die Wildcats dann im Express-Programm hinter sich. Beim Stand von 24:12 gab es den ersten Matchball. Der wollte aber einfach nicht ins Feld fallen. Fünf Versuche brauchten die VC-Mädels, bis sie Hamburg zum entscheidenden Fehler zwangen und sich jubelnd in die Arme springen durften. Im Anschluss übergab Regionalspielwart Heino Oje den Pokal an die feiernde Mannschaft und gab dabei gleich bekannt, dass die Wildcats den Pokal behalten dürfen. Im kommenden Jahr können die Wildcats dann erstmals den neuen Pokal gewinnen.

Am 21. Oktober geht es gegen den Sieger des Regionalpokals Nordwest um den Einzug in den DVV-Pokal. Der Gegner ist eine Überraschung: Drittligist MTV Hildesheim hat sich glatt in drei Sätzen gegen den VfL Oythe durchgesetzt. Oythe ist eine der Spitzenmannschaften in Liga zwei und galt eigentlich als sicherer Gegner für die Wildcats in der letzten Qualifikationsrunde im DVV-Pokal. Dort würde NawaRo Straubing aus der ersten Liga zu Gast in der Diesterweghalle sein.

Die Wildcats blicken allerdings schon auf die kommende Aufgabe in der Liga und wissen, dass es im Heimspiel gegen Borken eine weitere Leistungssteigerung braucht. „Wir machen sicher noch nicht alles richtig, aber die Mädels sind willig, immer besser zu werden“, sagte Standfuß und fügte an, dass die mannschaftliche Geschlossenheit auch in den kommenden Spielen zum Erfolg führen soll.

Von Niklas Kunkel