Volleyballerinnen gewinnen Pokalduell in Hildesheim mit 3:0 und können gegen Erstligisten auf mehr Fans hoffen.

Hildesheim/Stralsund. Die Stralsunder Volleyballerinnen haben ihre fünfte Achtelfinalteilnahme beim DVV-Pokal im fünften Versuch perfektgemacht. Am Sonntag wurden die Wildcats ihrer Favoritenrolle beim klassentieferen MTV Hildesheim gerecht und gewannen das Qualifikationsspiel zur Runde der besten 16 deutschen Teams mit 3:0 (25:20, 25:13, 25:15).

„Das ist für diesen Verein überragend, erneut im Achtelfinale zu stehen“, freute sich Wildcats-Trainer André Thiel. „Wir haben im Pokal noch keinen Satz abgegeben“, ergänzt der 37-Jährige, der mit seinem Team nun am 4. November auf Erstliga- Aufsteiger NawaRo Straubing trifft. Für das Pokal-Highlight wird sogar die Stralsunder Diesterweghalle aufgerüstet (siehe Interview mit Steffen Täubrich). „Wir haben uns dieses Spiel gegen Straubing verdient“, ist Thiel überzeugt.

Gegen Hildesheim hatte der 1.VC nur zu Beginn leichte Probleme. Die frech agierenden Gastgeberinnen haben sich in der ersten Spielhäfte mächtig gegen den Zweitligist aus Stralsund gewehrt, konnten das Niveau im zweiten Abschnitt aber nicht mehr mitgehen und brachen ein. Der MTV wurde angetrieben von Katharina Culav, musste aber auf die ebenso erfahrenen (Strand-)Volleyballerinnen Anna Behlen und Cinja Tillmann verzichten. „Unterm Strich war das ein verdienter Sieg. Hildesheim hat zunächst befreit aufgespielt, ist auch etwas Risiko gegangen. Das war gerade am Anfang nicht so leicht für uns“, meint Thiel. Der Drittligist hielt die Partie im ersten Satz offen (7:8), erst nach dem 12:8 konnten sich die Wildcats entscheidend absetzen und zogen zwischenzeitlich auf 16:11 davon. Doch Hildesheim ließ nicht locker, kam auf 19:21 heran. Doch nach Madleen Piests Aufschlag ging der erste Satz an die Gäste.

„Wir mussten stets wach sein im Block, oft war unsere Positionierung nicht ideal“, analysiert der Stralsunder Trainer, der zu Beginn des zweiten Satzes ein ähnlich enges Spiel sah. „Aber wir waren jetzt besser auf Hildesheim eingestellt.“ So konnten sich die Gäste schnell auf 8:4 absetzen, den MTV aber (noch) nicht komplett abschütteln. Hildesheim nahm beim Stand von 9:13 die erste Auszeit im zweiten Durchgang, doch den Stralsunderinnen tat die kurze Pause deutlich besser. Zwei Aufschlagserien von Franziska Kühn und Madleen Piest ließen die Wildcats zunächst auf 16:9, dann auf 21:10 enteilen. Damit war die Hildesheimer Gegenwehr endgültig gebrochen.

Im dritten Satz zog die Thiel-Truppe von Beginn an davon (6:2, 13:3, 16:9, 21:13) und hatte am Ende keine Mühe mehr, das Achtelfinalticket zu buchen. „Hildesheim hat das lange gut gemacht. Hut ab vor ihrer Leistung“, erkannte Thiel das Auftreten des Gegners an. „Aber wenn wir Druck gemacht haben, waren wir weg. Uns hat ausgezeichnet, dass wir auch in engen Situationen nicht nervös geworden sind.“

 

Von Horst Schreiber (OZ)