Volleyballerinnen empfangen am Sonnabend Ligakonkurrent Emlichheim und am Sonntag Erstligist Straubing zum Pokal-Achtelfinale

Stralsund. Den Anschluss an die Spitzengruppe der 2. Bundesliga herstellen und Erstligist Straubing im Pokal ein Bein stellen – die Aussichten für die Stralsunder Wildcats auf das Wochenende sind verlockend. Am Doppelspieltag erwarten die Volleyballerinnen am Sonnabend zunächst den SCU Emlichheim in der Diesterweghalle. Im Ligaduell gegen den Tabellenfünften aus Niedersachsen (11 Punkte) kann das Team von Trainer André Thiel (7) mit einem Sieg zu den Top fünf der Liga aufschließen.

Im Hinterkopf dürfte dann aber schon das Pokal-Highlight gegen den Bundesliga-Aufsteiger NawaRo Straubing sein. Die Wildcats können als erster Zweitligist überhaupt das Ticket fürs das DVV-Pokal-Viertelfinale buchen. Dennoch beteuert Thiel, dass der Cup, in den der 1. VC als krasser Außenseiter geht, in der Vorbereitung keine Rolle gespielt hat: „Der Fokus liegt voll und ganz auf Emlichheim. Die Liga hat Priorität. Das Spiel wird zeigen, wohin die Reise in den nächsten Wochen geht.“

Das letzte Heimspiel vor knapp einem Jahr gegen SCU gewannen die Stralsunderinnen nach 0:1-Satzrückstand mit 3:1, im Rückspiel verloren die Stralsunderinnen Satz 2 und 3 knapp. Auch diesmal wird es ein Spiel auf Augenhöhe. „Die Frage ist: Wer schafft es länger Druck zu machen und sein Spiel dem Gegner aufzudrücken“, ist sich Thiel sicher. Neben der MVP von damals, Nationalspielerin Pia Timmer, hat der Wildcats-Trainer nach der Videoanalyse des Gegners den niederländischen Neuzugang Manon Doornenbal als SCU-Waffe ausgemacht. „Die Diagonalangreiferin ist extrem angriffsstark und athletisch.“

Mit Hinblick auf den erneuten Einsatz am Sonntag will der Übungsleiter, der bis auf Rosa Ahrenberg (krank) alle Wildcats an Bord haben wird, seinen Spielerinnen keine Schonfrist gewähren und fordert Bestleistung bereits am Sonnabend. „Wir haben uns so eingestellt, dass wir gegen Emlichheim über fünf Sätze gehen könnten und gegen Straubing wieder voll da sind.“
Thiel selbst hat sich nur kurz mit Straubing befassen können, verfolgte das Bundesliga-Auftaktspiel von NawaRo am Mittwoch gegen Rekordmeister SSC Palmberg Schwerin (0:3) teilweise am heimischen Bildschirm. „Das, was ich gesehen habe, hat meine Annahme bestätigt: Straubing hat starke Angreiferinnen. Sie haben Schwerin sehr gut unter Druck gesetzt.“ Die Partie interessiere ihn aber erst frühestens am Samstagabend.

Thiel weiß um die Chance auf das Viertelfinale, dämpft aber die Erwartungshaltung: „Straubing ist als Erstligist drei Schritte weiter als wir. Die haben den Druck, weiterzukommen, nicht wir.“ Als krasser Außenseiter will er sich dennoch nicht bereits vor dem Spiel geschlagen geben. „Selbstverständlich glauben wir an unsere Chance, sonst müssten wir ja nicht antreten. Vielleicht können wir im Ligaspiel zuvor schon Kräfte freisetzen, die uns bis zum Pokal tragen“, hofft Thiel. „Wir sind heiß darauf, im Pokal etwas herauszukitzeln. Aber zunächst müssen wir uns am Sonnabend ein geiles Gefühl erspielen.“

 

Von Horst Schreiber (OZ)