Stralsunder Volleyballerinnen werden Favoritenrolle gerecht und qualifizieren sich nach Sieg gegen Parchim für zweite Pokalrunde

Der 1. VC Parchim um die Ex-Wildcats Lisa Schulmeister und Tanja Joachim hat den Zweitligisten 1. VC Stralsund im Verbandspokal ordentlich geärgert.

Im Finale gingen die Stralsunder Wildcats zunächst in Führung (25:21), doch der Außenseiter aus der Regionalliga erzwang mit dem Sieg im zweiten Durchgang (25:23) den Entscheidungssatz. Dort setzte sich allerdings die Qualität des zwei Klassen höher spielenden Teams aus Stralsund durch (15:9), das sich so am Sonntag in Schwerin den VMV-Pokal schnappte – erwartungsgemäße Titelverteidigung gelungen.

„Parchim hat sich super ins Spiel gekämpft. Der zweite Satz war verdient für sie“, erkannte Wildcats-Trainer André Thiel an. Seiner Mannschaft machte er keinen großen Vorwurf, bemängelte lediglich die fehlende Kaltschnäuzigkeit in der entscheidenden Phase. Der Zweitligist, der ohne Kapitänin Lene Scheuschner, Zuspielerin Swantje Basan und Lisa Senger sowie Tara Jenßen in Schwerin antrat, zog im zweiten Satz kurzzeitig von 16:16 auf 19:16 davon, machte aber den Sack nicht zu.

„Wir haben denen ordentlich Bälle um die Ohren gehauen. Aber wir haben auch ordentlich Bälle zurückbekommen“, staunte Thiel über Parchim, das für ihn aufgrund einiger erfahrener Spielerinnen kein gewöhnlicher Viertligist ist.

Bemerkenswert: Wegen der dünnen Personaldecke wirkte Anne Krohn am Sonntag mit. Eigentlich sollte sich die Diagonalangreiferin noch von der vergangenen Strandsaison erholen.

Vor dem Finale mussten sich die Wildcats noch durch die Gruppenphase mit den beiden Verbandsligisten SV Warnemünde II und SV Einheit Schwerin quälen. Die Spiele mutierten zur Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen (25:9, 25:10 gegen Warnemünde und 25:6, 25:14 gegen Schwerin). „Wir haben viele gute Sachen gemacht und konnten an einigen Dingen feilen“, stellte Thiel positiv heraus. Der Trainer hatte gehofft, bereits in der Gruppenphase auf einen Regionalligisten zu treffen. Die Auslosung vor Ort ergab allerdings, dass sich die Ligakonkurrenten Parchim und Warnemünde I bereits in der Vorrunde mit dem VCO Schwerin II duellieren mussten.

Mit dem Verbandspokal in der Tasche, der von VMV-Pressewart Wolfgang Schmidt an Aushilfskapitänin Bentje Bornath übergeben wurde, reisen die Wildcats nun am 6. Oktober zum Regionalpokal nach Hamburg. Dort warten die Vertreter der Hansestadt und Schleswig-Holstein auf den Club aus MV.

Von Horst Schreiber