Stralsunder Volleyballerinnen weisen nach 3:1-Sieg gegen SCU zweitbeste Satzbilanz der Nordstaffel auf

Die Stralsunder Wildcats haben ihre derzeit starke Form in Emlichheim unter Beweis gestellt.

Beim Zweitliga-Konkurrenten SCU gewannen die Volleyballerinnen mit 3:1 (24:26, 25:21, 25:23, 25:12) und katapultieren sich so auf Rang vier der 2. Bundesliga Nord. Nur Tabellenführer Bayer Leverkusen (12:3/4 Spiele) weist ein besseres Satzverhältnis als die Stralsunderinnen (8:4/3 Spiele) auf.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Trainer André Thiel mit dem Saisonauftakt. „Das war ein ziemlich guter Start“, bestätigt Thiel und schränkt im gleichen Atemzug ein: „Optimal nicht, weil wir wissen, dass wir – auch unabhängig von der Leistung des Gegners – noch wackeln. Aber das war klar. Ich habe immer gesagt, dass das ein Prozess ist.“

Wirklich gewackelt hatten die Wildcats am Sonntag nur zu Beginn. Schnell lagen die Gäste in Emlichheim mit 1:6 zurück. Thiel nahm direkt die Auszeit. Das Mittel wirkte, denn sein Team drehte das Spiel bis auf 18:14. „Nach dem furiosen Start von Emlichheim hatten wir den Fuß im Spiel“, meinte Thiel, der dann mitansehen musste, wie Gastgeberin Jorieke Bodde mit einer Sieben-Punkte-Aufschlagserie den SCU in der Schlussphase in Front brachte (21:18). Die ersten Satzbälle konnte die Wildcats noch abwehren, ehe Emlichheim das 26:24 bejubeln durfte. „Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir nicht gut gestartet sind. Den Satz haben wir unnötig verloren und uns so unter Zugzwang gebracht“, haderte Thiel.

Mit Druck konnten die Wildcats an diesem Tag aber umgehen. Den zweiten Satz rissen die Gäste trotz erneut frühem Rückstandes (2:5) an sich. „Der dritte Satz war nicht mehr ganz so souverän von uns“, behauptet Thiel und nennt den entscheidenden Faktor, mit dem sein Team am Ende drei Punkte aus der Grafschaft Bentheim entführte: „Wir haben zu den richtigen Zeitpunkten die Moral gezeigt, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen.“

Am Ende setzte sich die größere Erfahrung des jungen Stralsunder Teams (Altersdurchschnitt 23,7) gegen die blutjunge Emlichheimer Mannschaft (18,5) durch. „Wir hatten die Spielerinnen auf dem Feld, die das Selbstverständnis zum Gewinnen gezeigt haben“, sagte der Wildcats-Trainer.

Der Liga-Alltag ruht bei den Stralsunderinnen bis zum 9. November, wenn Leverkusen zum Topspiel kommt. In zwei Wochen steigt die Pokalqualifikation gegen den BBSC, der nach zwei 3:0-Siegen (gegen VCO Berlin und DSHS Köln) auf Platz zwei rangiert. Bei einem Sieg winkt das Achtelfinal-Duell gegen Erstligist LiB Aachen.

Die Wildcats können nach der Wettkampfpause am Wochenende mit breiter Brust die anstehenden Hürden angehen. Der kleine Makel zu Saisonbeginn (2:3 in Essen) trübt die Auftaktbilanz kaum. „Wir trainieren gut, investieren viel. Klar, als Trainer bin ich noch nicht hundertprozentig zufrieden, denn wir können uns müssen uns weiter verbessern“, so Thiel abschließend.

Von Horst Schreiber (OZ)