Die Gäste aus der Hauptstadt reisen mit dem Rücken zur Wand nach Stralsund. Sie schweben in akuter Abstiegsgefahr. Wildcats-Trainer André Thiel hat großen Respekt von den erstligaerfahrenen Angreiferinnen im RPB-Kader.

Für die Stralsunder Wildcats beginnt die Zeit des Rückwärtszählens. Nur noch drei Heimspiele stehen in dieser Spielzeit, sechs Partien insgesamt, auf dem Programm.

Der Endspurt in der 2. Bundesliga beginnt am Sonnabend um 17 Uhr vor heimischen Publikum gegen RPB Berlin. Während für den 1. VC die verbleibenden Duelle ein womöglich freudiges Hinfiebern auf eine Meisterschaftsmedaille ist, beginnt für den Gegner aus der Hauptstadt das große Zittern. RPB befindet sich in akuter Abstiegsgefahr. Der Aufsteiger von 2018 belegt den ersten Platz unter dem Strich und kann sich nur mit zwei Punkten aus der Abstiegszone am Wochenende befreien. Die Volleyballerinnen vom Prenzlauer Berg stehen mit dem Rücken zur Wand.

Trotz Druck rechnet André Thiel mit befreit aufspielenden Berlinerinnen. „Sie haben gegen uns nichts zu verlieren“, sagt der Trainer der Wildcats.

Thiel erwartet mit Mittelblockerin Jana Schumann (u.a. Schweriner SC, Köpenicker SC, VC Wiesbaden, SV Warnemünde), die erst im Januar zum Team gestoßen ist, die „beste Schnellangreiferin der Liga“. Zudem hat RPB mit Nele Iwohn (u.a. Südstaffel-Meisterin mit Offenburg) und Aisha Skinner (u.a. SSC Palmberg) starke und erstligaerfahrene Angreiferinnen im Kader.

Dennoch: Für die Wildcats waren die Gäste in den vergangenen Partien stets ein gutes Pflaster. Das Hinspiel gewannen sie mit 25:20, 25:10 und 25:18. Im letzten Heimspiel der Vorsaison ließen sie in keinem Satz mehr als 16 Punkte für RPB zu. Nächster Punkt, der Hoffnung auf den 16. Stralsunder Saisonsieg macht: Der Wildcats-Kader meldete sich für Sonnabend komplett. Alle Verletzungen und Krankheiten sind auskuriert, die Urlauberinnen zurück. Das ist allerdings kein Grund für Thiel, zwangsweise die Rotationsmaschine anzuschmeißen, um im Saisonfinale mit Kräften hauszuhalten. „Darauf brauchen wir nicht gucken. Das ist nicht das Problem. Zum anderen verstehen wir uns nicht als ,erste’ und ,zweite’ Sechs“, versichert der Trainer. Stattdessen zählt der Leistungsgedanke. „Ziel eins ist, das Spiel zu gewinnen.“

Von Horst Schreiber (OZ)