Anna-Lena Vogel kam vor der Saison aus Schwerin an den Sund und will am Sonnabend mit Volleyball-Zweitligist Stralsunder Wildcats gegen VCO Berlin ein starkes Heimdebüt feiern.

Premiere für Anna-Lena Vogel: Am Sonnabend wird die Volleyballerinnen in der Diesterweghalle auflaufen und erstmals von den Fans angefeuert werden. Bislang trat die 19-Jährige nur als Gegnerin in der Spielstätte der Stralsunder Wildcats auf.

Gegen VCO Berlin hofft der Neuzugang auf eine erfolgreiche Heimpremiere (Anpfiff 17 Uhr). Vogel studiert an der Hochschule Wismar Sportmanagement und will in Stralsund sportlich den nächsten Schritt machen. Dazu braucht sie die Unterstützung der Fans, sagt die gebürtige Kielerin.

Sie durften gleich zum Auftakt in Hamburg als Libera ran. Wie haben Sie sich gefühlt?

Ich war überrascht und natürlich erfreut, direkt Spielanteile zu bekommen. Nach so einer langen Pause war es ein super Erlebnis, wieder einen Wettkampf mit allem Drumherum zu erleben. Deswegen freue ich mich auch so auf das Heimspiel.

In der Sommerpause sind Sie mit Ihrem Wechselwunsch an den 1. VC Stralsund herangetreten. Warum die Wildcats?

Immer, wenn ich mit Schwerin in Stralsund gespielt habe, hat mich die Atmosphäre beeindruckt. Ich bin ein Spielertyp, der eine volle, laute Halle braucht. Zudem ist der Verein super familiär.

Gab es für Sie Alternativen?

BBSC Berlin wäre eine Option gewesen. Dort legte man mir zunächst die Drittliga-Mannschaft nahe. Aber mit meinem sportlichen Ehrgeiz will ich in der 2. Liga spielen. Stralsund war die attraktivste Option.

Haben die zahlreichen Ex-Schwerinerinnen im Stralsunder Team Ihre Entscheidung pro Wildcats erleichtert?

Ich habe natürlich mit Sanja (Bruns/d. Red.), Laura (Kurtze), Dana (Polenz) und Co. gesprochen. Zu hören, dass sich mein Freundeskreis in Stralsund wohlfühlt, hat mich positiv gestimmt.

Sie sind die erste Wildcat, die im 21. Jahrhundert geboren wurde und somit die Jüngste im Team. Haben Sie direkt die unangenehmen Aufgaben übertragen bekommen?

(lacht). Nein. Aber ich bin in der Arbeitsgruppe Teamevents.

Wie haben Sie Ihre ersten Momente in Stralsund erlebt?

Ich war natürlich super aufgeregt – neues Team, neues Umfeld. Zudem stand ich seit März nicht ein Mal in der Halle und war dadurch beim ersten Training zusätzlich nervös. Ich habe zwar nicht alles verlernt, aber schon ein bisschen gebraucht, um wieder reinzufinden. Ich wurde hier sehr herzlich empfangen.

Welche Unterschiede zwischen VCO Schwerin und Stralsunder Wildcats haben Sie in den ersten Wochen ausgemacht?

In Schwerin haben wir doppelt so viel trainiert, was kein Nachteil an Stralsund sein soll, weil wir hier auch mächtig an uns arbeiten. Dadurch, dass hier Spielerinnen im Kader sind, die schon ein paar Jährchen am Ball sind, werden gewisse Dinge einfach vorausgesetzt. In Schwerin haben wir dagegen manchmal Basics bis zum Umfallen geübt. Ich denke, das ist der große Sprung vom Jugendteam in den Erwachsenenbereich.

Sie haben im Auftaktspiel gegen ETV Hamburg als Libera agiert, können aber auch Außenangreiferin spielen und wurden beim Kieler TV und VCO Schwerin vorwiegend zur Diagonalangreiferin ausgebildet. Haben Sie eine Lieblingsposition?

(überlegt) Das kann ich nicht sagen. Jede Position hat viele Vorteile. Als Libera kannst du dich voll auf Annahme/Abwehr konzentrieren. Auf Außen macht man alles – für mich die komplexeste Position. Man bekommt viele Pässe, hat hohe Verantwortung.

Was können wir in dieser Saison von Ihrem neuen Team erwarten?

Der Wille im Team, die vorherige Saison zu wiederholen, ist sehr groß. Man sieht: In den letzten Jahren waren die Wildcats immer oben dabei und dort sehe ich uns wieder. Wo genau, wird sich erst noch zeigen.

Von Horst Schreiber (OZ)