Die Zweitliga-Volleyballerinnen vom Sund trumpfen beim 3:0-Erfolg gegen VCO Berlin vor 180 Zuschauern mit Mund-Nasen-Schutz im Block, Hinterfeld und Aufschlag auf.

Paula Wedekind musste schnell viele Meter machen, um die Berliner Angriffe zu bremsen. Denn die Volleyballerinnen vom VCO spielten rasant. Dementsprechend energisch wurde Wedekind von ihrer Zuspielerin geleitet. „Innen, innen, innen“, schrie Svenja Enning ihrer Mittelblockerin zu.

Mit Erfolg. Wedekind blockte den ersten Schlag im Zweitligaspiel zwischen den Stralsunder Wildcats und VCO Berlin zum ersten Heimpunkt. Viele weitere Touches folgten, sodass der 3:0 (25:13, 25:20, 25:13)-Erfolg am Sonnabend auch auf das Konto des Stralsunder Blocks ging. „Das war wieder ein Spiel, was mir gelegen hat“, freute sich Wedekind.

Ein weiteres Mittel zum Sieg zeigte Enning direkt im Anschluss. Ass zum 2:0. „Wir waren im Aufschlag sehr, sehr gut“, lobte Trainer André Thiel. Die Wildcats bauten den Vorsprung fortan immer weiter aus (5:1, 18:10). Ein weiteres Aufschlag-Ass der Zuspielerin beendete den ersten Durchgang.

Im zweiten Satz hatten die Gastgeberinnen zunächst leichte Pro­bleme (5:5), doch als Wedekind nacheinander zunächst zweimal einen Angriff und beim dritten Mal zum Punkt blockte, waren die Wildcats wieder etwas enteilt (13:8).

Die Berlinerinnen versuchten es weiter mit flottem Spiel. Zuspielerin Pia Fernau stellte nur knapp über Antennenhöhe. „Ja, sie waren sehr schnell“, bestätigte Paula Wedekind. Doch meist waren die Stralsunder Blockerinnen schneller.

Zudem kam zunehmend Sieggarant Nummer drei zum Tragen: Die Wildcats spielten variabel und rissen so immer wieder Löcher in den Block und die Feldabwehr der Berlinerinnen. Deshalb waren Laura Kurtze, Anne Krohn und Madleen Piest häufig per Hinterfeldangriff erfolgreich.

André Thiel versicherte zwar, dass dieser kein zentraler Trainingsinhalt während der Vorbereitung war, dennoch waren die höhere Frequenz und Durchschlagskraft dieses Mittels im Vergleich zur Vorsaison unverkennbar. „Wir wissen, dass wir diesen Ball spielen können und auch brauchen. Gegen VCO war er sehr wirkungsvoll“, sagte der Stralsunder Trainer.

Richtig laut wurde es bei den 180 Zuschauern und der gut besetzten Wildcats-Bank, als Dana Polenz vor dem 19:14 eine missratene Abwehr ersprintete und Teamkollegin Anne Krohn den Ball rücklings aus elf Metern übers Netz wuchtete. Den Satzpunkt erzielte wenig später Laura Kurtze per Hinterfeldangriff.

Der Satz drei startete mit dem längsten Ballwechsel des Abends. Zehnmal überquerte das Spielgerät das Netz, ehe Kurtze den Ball aus drei Metern in die Berliner Feldmitte legte (6:2). Schnell erspielten sich die Wildcats ein komfortables Punktepolster (9:3, 16:6, 20:9) und sackten nach 77 Minuten den ersten „Dreier“ der Saison ein.

„Kompliment an meine Mannschaft: Sie hat konzentriert, konsequent und sehr reif gespielt“, hob Thiel hervor. Somit verhinderten die Stralsunderinnen einen Fehlstart in die Saison, nachdem der Auftakt bei ETV Hamburg (2:3) knapp verloren gegangen war. Für Trend-Prognosen ist es Paula Wedekind aber noch zu früh: „Ob wir mit dem Sieg das Hamburg-Spiel verarbeitet haben, wird man sehen.“

Am kommenden Sonnabend sind die Wildcats bei VC Allbau Essen gefordert und haben die Chance zur Revanche für die letztjährige Pleite im Ruhrpott.

Von Horst Schreiber (OZ)