Stralsunder Volleyballerinnen bleiben in eigener Halle ungeschlagen

Die Volleyballerinnen der Stralsunder Wildcats holten mit dem 3:1 gegen den VfL Oythe den zweiten glatten Heimsieg der noch jungen Saison in der 2. Bundesliga und bleiben damit in eigener Halle verlustpunktfrei.

Der Weg dahin war aber deutlich steiniger, als es das Endergebnis aussagt. „Im Endeffekt können wir mit dem ersten und dem vierten Satz und natürlich wieder mit der Moral des Teams sehr zufrieden sein“, konstatierte Wildcats-Trainer André Thiel.

Mit Zuspielerin Lisa Senger am Aufschlag gingen die ersten drei Punkte an die Gastgeberinnen, die danach weiter schnell davon zogen. Beim 22:12 schien der Satz in trockenen Tüchern und die Leichtigkeit aus der Vorsaison zurückgekehrt. „Die Stimmung war super. Wir haben trotz des 0:3 in Essen die Stimmung immer hochgehalten“, beschreibt Mittelblockerin Sanja Bruns den Start. Doch beim Satzball schien die Selbstsicherheit wie weggeblasen und erst nach einer Auszeit wurde der Satz mit 25:17 gewonnen.

In Satz zwei sahen die 245 Zuschauer dann vertauschte Rollen. Machten im ersten Durchgang noch die unerfahrenen Gäste Fehler in der Annahme und im Zuspiel, war plötzlich bei den Wildcats der Wurm drin. Beim 13:19 schien der Satz verloren zu gehen. „Zwischendurch hat einfach nichts geklappt – ich weiß nicht warum. Wir haben einfach totalen Schwachsinn gemacht“, erzählt Sanja Bruns. Doch die Wildcats bewiesen Moral und gaben den Satz nicht auf. Mit drei Assen aus fünf Aufschlägen brachte Bruns ihr Team wieder ran, beim 23:22 führten die Stralsunderinnen erstmals in Satz zwei: „Als hätte jemand geschnipst und dann lief es wieder. Ein geiler Punkt und alle waren im Kopf wieder voll da.“ Anne Krohn, die auch zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde, versenkte den Satzball zum 25:23. „Wir haben unsere Chancen nicht konsequent genutzt, was gegen Stralsund aber auch schwer ist. Trotzdem müssen wir das nach Hause bringen. Mit dem 1:1 hätte es dann ganz anders ausgesehen“, haderte Gästetrainer Ali Hobst mit dem verpassten Satzgewinn.

Die 2:0-Führung gab aber auch Gastgeberinnen keine Sicherheit. Stattdessen ging wieder der VfL Oythe in Führung. Thiels Auszeit beim 1:5 zeigte keine Wirkung, schnell stand es 1:9. Wieder schafften die Wildcats eine Aufholjagd und hatten beim 21:21 wieder alles in der eigenen Hand. Doch die Hobst-Truppe zeigte sich jetzt nervenstärker und holte sich Satz drei. „Natürlich wurmt einen der Satzverlust, aber wir kommen in den beiden Sätzen erst nach großem Rückstand wieder ran. Wichtig ist, dass wir überhaupt gewonnen haben“, zog Thiel Bilanz.

Im vierten Satz ersparten sich die Sund-Volleyballerinnen eine Aufholjagd. Die frühe Führung wurde zum sicheren 25:16 ins Ziel gebracht. „Es war gut, dass wir uns nach dem Satzverlust mental gefangen haben – wenig von diesem reinen Kämpfen gemacht haben, sondern einfach die Qualität wieder hochgeschraubt wurde. Das war toll“, fand Thiel im letzten Satz einen versöhnlichen Abschluss mit der Leistung seiner Mannschaft.

Von Niklas Kunkel (OZ)