André Thiel blickt vor Heimspiel gegen Ostbevern auf den Volleyball-Saisonstart

Nach den ersten fünf Spielen der Zweitliga-Spielzeit hat der 1. VC Stralsund noch Luft nach oben – sowohl tabellarisch als auch spielerisch, wie Cheftrainer André Thiel feststellt.

Der Erstplatzierte des Vorjahres ist als Fünfter zwar „oben mit dabei“, das Führungsduo Leverkusen (ein Spiel mehr) und Köln ist aber schon neun und fünf Punkte enteilt. Zum einen geben sich die Rheinländerinnen bislang nicht den Hauch einer Blöße. Zum anderen sind die Stralsunder Wildcats noch auf der Suche nach der Konstanz, die sie in der vergangenen Saison so ausgezeichnet hat. Vor dem Heimspiel gegen BSV Ostbevern (Sa., 17 Uhr) analysiert Thiel die Situation rund um sein Teams.

Der kommende Gegner

Der Aufsteiger von 2019 hatte zum Saisonabbruch bei noch sechs ausstehenden Spielen neun Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Der Abstieg blieb dennoch Ostbevern erspart.

„Ich kann mich noch gut ans letzte Jahr erinnern: Das waren drei knappe Sätze. Sie können uns wieder wehtun“, meint Thiel. Aktuell stecken die Rand-Münsteraner mit vier Punkten aus fünf Partien wieder im Tabellenkeller. Die Konstellation hat für den Stralsunder Trainer wenig zu bedeuten: „Ich erwarte eine ähnliche Mannschaften wie Dingden vor zwei Wochen.“

Die eigene Leistung

Drei Siege (VCO Berlin, Oythe, Dingden), zwei Niederlage (Hamburg, Essen), neun Punkte und Tabellenplatz fünf stehen aktuell bei den Wildcats zu Buche.

Thiel sagt: „Unsere Leistungen sind zurzeit eher schwankend. Gegen Hamburg und Essen haben wir sicherlich nicht unsere beste Leistung gezeigt. Alle anderen Spiele waren gut bis sehr gut. Das ist ordentlich. Aber wir können uns in allen Elemente verbessern! Wir sind noch auf der Suche nach Stabilität und Selbstverständnis. Das kann man nicht mit dem Ende der Vorsaison vergleichen. Momentan haben wir eine nicht ganz so komfortable Kadersituation. Mit Lene (Scheuschner/Red.) und Swantje (Basan) sind zwei erfahrene Spielerinnen weg. Unsere beiden neuen Kapitäninnen Biene (Sabrina Dommaschke) und Anne (Krohn) übernehmen sehr gewissenhaft Verantwortung.“

Kurzfristige Ziele

Die nächsten Gegner der Wildcats bis zum Hinrunden-Finale heißen Ostbevern (H), Bonn (A), Sorpesee (H) und Emlichheim (A). „In dieser Phase bis Mitte November wollen wir natürlich alles gewinnen. Dabei können wir uns aber keine schlechten Spiele erlauben“, gibt Thiel vor.

Die Liga

Der Trainer blickt auf die Tabelle und bisherigen Partien der 2. Bundesliga Nord: „Für mich gibt es bisher keine Überraschungen in der Liga. Leverkusen und Köln beeindrucken bislang mit ihrer Konstanz und der Deutlichkeit, mit der sie ihre Spiele gewinnen. Essen (Tabellenvierter/Red.) halte ich für super stark.“

Die Corona-Situation

„Die coronabedingten Maßnahmen sind für uns bislang kein Problem. Da muss ich ein Lob an Ariane (Voelkner, Teammanagerin/Red.) und Steffen (Täubrich, Vereinsvorsitzender) aussprechen, die uns organisatorisch den Rücken frei halten, damit wir uns auf das Sportliche konzentrieren können. Das läuft reibungslos“, sagt Thiel und wird dann allgemeiner: „Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen können. Wir haben natürlich auch Glück, dass wir in einer Region mit – toi, toi, toi – nicht so vielen Fällen leben. Die Saison ist bislang und wird im Nachhinein noch sportlich schwierig zu bewerten sein. Dafür sind die Bedingungen der Vereine zu unterschiedlich. Eine echte Vergleichbarkeit, echte Chancengleichheit gibt es dieses Jahr nicht.“

Von Horst Schreiber (OZ)