Volleyballerinnen lassen Ostbevern beim 3:0 trotz Schwächephase keine Chance

Nach dem letzten Punkt konnte Wildcats-Zuspielerin Svenja Enning gleich doppelt strahlen. An ihrem 21. Geburtstag freute sie sich über ein glattes 3:0 (25:22, 25:11, 25:14) gegen den BSV Ostbevern und ein Ständchen von den 260 Zuschauern in der Diesterweghalle.

Dabei sah es zu Beginn der Zweitligapartie nicht nach dem am Ende deutlichen Sieg aus. Im ersten Satz mussten die Stralsunderinnen schnell einem 3:12-Rückstand hinterher laufen, bewiesen aber wieder eine starke Moral und Rückkehr-Qualitäten. „Natürlich ist es schön, dass wir das immer wieder hinkriegen. So eine Aufholjagd kostet aber extrem viel Kraft. Wir müssen aufpassen, dass das nicht schief geht“, warnte Svenja Enning und schob nach: „Wir müssen daran arbeiten, dass wir nicht immer erstmal einem Rückstand aufholen müssen.“

Den Grund für den Rückstand sah Wildcats-Trainer André Thiel dabei nicht nur bei seiner Mannschaft: „Ostbevern hat von Anfang an, gerade über den Aufschlag, extrem viel Druck gemacht. Dadurch waren wir schon im Zuspiel zu weit weg und konnten im Angriff selber keinen Druck aufbauen.“ Mit der Einwechslung von Madleen Piest wurde die Annahme sichere, Zuspielerin Svenja Enning konnte das Spiel dirigieren und die Aufholjagd begann. beim 20:19 gingen die Wildcats erstmals in Führung und holten sich danach souverän den Satz. „Da hatten wir den Daumen auf dem Spiel und haben es kontrolliert. Kompliment an meine Mannschaft, dass sie nach dem Anfang so ein Spiel gezeigt haben“, lobte Thiel, die erneut starke Einstellung seiner Spielerinnen, die die Gäste aus der Nähe von Münster nicht wieder zurück ins Spiel kommen ließen.

Der zweite Satz war schnell entschieden. Nach einem Fehlaufschlag der Gäste kam Geburtstagskind Enning an den Aufschlag und servierte bis zum 8:0 durch, erst nach der technischen Auszeit kamen die Gäste zu ihrem ersten Punkt. Besonders stark zeigte sich in der Phase der Block der Stralsunderinnen. Vier gegnerische Angriffe hintereinander blockten Paula Wedekind, Laura Kurtze und Anne Krohn zu direkten Punkten. Mit 25:11 entgingen die BSV-Frauen nur knapp der Höchststrafe in einem Satz nur einstellig zu punkten.

Im dritten Durchgang war es bis zum 7:7 knapp, dann drehten die Volleyballerinnen vom 1. VC Stralsund wieder auf und waren blitzschnell davon gezogen. Beim 22:10 nutzte Thiel die Chance und ließ den Ersatzspielerinnen noch einmal Einsatzzeit zukommen. Das verzögerte das Ende aber nur kurz und es wirkte, als wäre die Leichtigkeit und das Selbstverständnis aus der Vorsaison zurück. „Wenn man selber so Druck machen kann, fällt es einem leichter frei zu spielen. Ohne Bedrängnis im Aufbau klappt dann fast alles. Dieses Selbstvertrauen mussten wir uns auch in der Vorsaison erst erarbeiten, aber ich denke der Sieg hat uns sehr gutgetan“, bilanzierte Thiel.

Der Schwung und Elan vom Feld übertrug sich auch auf die 260 Zuschauer auf den Rängen, die für gute Stimmung sorgten. Das merken auch die Akteure. „Man kann es noch nicht mit der normalen Stimmung vergleichen, aber wir sind froh, dass wir das so machen können. Durch unseren DJ, den Hallensprecher und die Fans ist es trotzdem eine richtige Heimspielatmosphäre“, freut sich Thiel über den Rückhalt der Zuschauer. Die Fans helfen mit der Stimmung nicht nur den Spielerinnen auf dem Feld, sondern sorgen mit ihrem Verhalten auch dafür, dass Thiel optimistisch ist, dass es keine erhöhte Ansteckungsgefahr in der Halle gibt. So halten alle Abstand und tragen auch auf dem Sitzplatz die ganze Zeit einen Mund-Nase-Schutz. Wenn die Wildcats bei Heimspielen weiterhin so auftreten, wie gegen den BSV Ostbevern, wird die Stimmung auch wieder meisterlich.

Von Niklas Kunkel (OZ)