DSHS SnowTrex Köln kommt mit Top-Bilanz in der Fremde an den Sund / Kaschützke und Vogel erwarten Duell auf Augenhöhe

An ihr letztes Heimspiel gegen DSHS SnowTrex Köln kann sich Birte Kaschützke noch gut erinnern. Es war ein rabenschwarzer Start in die Volleyballsaison 2018/19 (3:0 für Köln).

Ein halbes Jahr Auszeit im Ausland und eine halbe Saison beim SV Warnemünde später ist die 25-Jährige zurück am Sund und will mit ihren Stralsunder Wildcats den Rheinländerinnen am Sonnabend mehr Gegenwehr bieten als noch vor zwei Jahren. „Wenn wir so spielen wie gegen Leverkusen, können wir auch Köln ärgern“, ist sich Kaschützke sicher, schiebt aber hinterher: „Das ist eine starke Mannschaft, die gut über die Mitte und Außen agiert. Da gilt es einen guten Block zu setzen.“

Der packte vor einer Woche gegen Leverkusen vor allem am Spielende ordentlich zu und soll gegen Köln auch Kaschützke, die vermutlich wieder als Libera auflaufen wird, die Abwehrarbeit erleichtern. Die zweite Rückkehrerin kann dabei aber nicht unterstützen. Lisa Schulmeister plagen Verletzungen. Die Mittelblockerin ist zudem als Lehrerin stark eingespannt. Den beruflichen Stress hat auch Kaschützke. Die Grundschul-Referendarin steckt aktuell in einer „heißen Phase“, sitzt daher bei Auswärtsspielen der Wildcats stets am heimischen Schreibtisch und paukt.

Dann übernimmt meist die dritte Neue, Anna-Lena Vogel, den Job der zweiten Libera. Die „Neuen“ ergänzen sich gut. Beide können auch als Außenangreiferinnen agieren. „Im Endeffekt spiele ich da, wo ich gebraucht werde“, sagt Kaschützke diplomatisch.

Das sieht auch Vogel so. Hauptsache erfolgreich. Der 19-Jährigen fehlt noch ein Sieg gegen Köln. „Mit VCO Schwerin war es immer unser größter Triumph, wenn wir ihnen einen Satz abknöpfen konnten“, erinnert sich Vogel. Mit den Wildcats will sie mehr. Das Siegesgefühl, das sie in den vergangenen drei Jahren bei ihrem Ex-Verein nur äußerst selten genießen durfte, hat sie angestachelt. „Der beste Moment der Saison bisher war auf jeden Fall mein erstes Heimspiel mit den Wildcats, weil wir direkt den ersten Sieg einfahren konnten. Der letzte war für mich lange her“, sagt die Studentin.

Sowohl Vogel als auch Kaschützke haben sich in den vergangenen Monaten schnell (zurück) ins Team gearbeitet. „Die Mädels machen es einem auch leicht. Das war kein Problem, gleich voll da zu sein und Spaß zu haben“, meint Kaschützke. „Nur an die Schnelligkeit musste ich mich wieder gewöhnen.“ Problematisch sei dagegen die aktuelle Trainingseinschränkung. Die Wildcats üben nur freitags zusammen. „Du bist einfach nicht so eingespielt“, verdeutlicht Kaschützke. Und trotzdem sieht Vogel Fortschritte: „Ich glaube schon, dass ich mich spielerisch weiterentwickelt habe. Zudem trainieren wir aktuell viel Annahme, was mir sehr hilft.“

Eine gute Annahme/Abwehr wird gegen Köln von Nöten sein, denn der Tabellenzweite hat eine starke Angriffsreihe, erzielt im Schnitt mit Leverkusen die meisten Punkte pro Satz und Außenangreiferin Melanie Preußer scheint in bestechender Form.

Anna-Lena Vogel erwartet ein Spiel auf Augenhöhe, für Birte Kaschützke wird die Tagesform über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das zweite Topspiel binnen sieben Tagen startet am Sonnabend um 17 Uhr. Livestream unter: Sporttotal.tv

Von Horst Schreiber (OZ)