Im ersten von zwei Duellen am Doppelspieltagswochenende sorgten die Stralsunder Volleyballerinnen um Anne Krohn für ein Spektakel gegen SSF Fortuna Bonn.

Die Erwartungen bei den Volleyballerinnen der Stralsunder Wildcats waren gering, die Freude nach dem verdienten 3:0-Sieg (29:27, 25:23, 25:21) gegen SSF Fortuna Bonn war dafür umso größer. Dabei ließ sich der Zweitligist auch von zwischenzeitlichen Rückständen und schlechten Phasen im eigenen Spiel nicht aus der Bahn werfen. "So ein Sieg tut gut, da muss man gar nicht drumherum reden. Uns war auch klar, dass wir nicht die ganze Zeit konstant spielen können", bewertete Trainer André Thiel das Spiel. Am beeindruckensten gelang der Umschwung im zweiten Satz – angeführt von Kapitänin Anne Krohn. Beim Stand von 13:23 ging sie an den Aufschlag und drehte den bereits verloren geglaubten Satz mit zwölf Aufschlägen und sieben Assen zum 25:23.

“Eigentlich ist der Satz ja weg. Dann hat man zum einen nichts zu verlieren, zum anderen kann man bei den Top-Spin-Aufschlägen etwas Frust loswerden, weil wir vorher schlecht gespielt haben”, erklärt die Außenangreiferin und schiebt hinterher: "So etwas gelingt einem dann aber auch nur einmal im Leben". Krohn wurde für ihre herausragende Leistung erneut zur wertvollsten Spielerin der Partie gewählt.

Bereits im ersten Satz stand die Mannschaft von Trainer André Thiel mit dem Rücken zur Wand und musste Satzbälle abwehren. Das Team kam nach dem Stand von 21:24 aber noch einmal zurück und holte sich nach einem heißen Schlagabtausch den Durchgang mit 29:27. Zuvor war es Anna-Lena Vogel, die kurz vor dem drohenden Satzverlust eingewechselt wurde und ihr Team zurück ins Spiel brachte.

“Wir haben uns vorgenommen mutig aufzuschlagen und auch in der Annahme mutig zu sein und den Ball nah ans Netz zu spielen. Das haben wir gut gemacht, auch wenn dabei natürlich Fehler passieren. Für die jungen Spielerinnen ist das gerade Turbo-Lernen. Was sie sonst im Training lernen, müssen sie jetzt im Spiel direkt abrufen.”

Der dritte Satz war der einzige, in dem die Stralsunderinnen konstant agierten und nach dem 6:5 die Führung nicht mehr aus der Hand gaben. Den Matchball verwandelte Mittelblockerin Sanja Bruns zum 25:21.

Am Sonntag (15 Uhr) geht es für Wildcats direkt wieder in die Halle. Dann ist der Tabellensiebte BBSC Berlin zu Gast. Über die nächsten drei Punkte würde sich Wildcats-Trainer Thiel sicher freuen, große Erwartungen hat Thiel trotz des 3:0 im Rücken aber nicht: "Das kann Sicherheit geben, aber auch leichtfertig werden lassen. Das kann in beide Richtungen ausschlagen. Wir setzen uns nicht unter Druck."

Von Niklas Kunkel (OZ)