Die Zweitliga-Volleyballerinnen gewinnen ihren Heimabschluss der Saison mit 3:1 gegen Skurios Volleys Borken. Für Bentje Bornath war es das letzte Spiel am Strelasund. Obwohl noch keine großen Abschiedsworte fielen, wurde es emotional für die Noch-Wildcat.

Am Sonnabend gegen 18.45 Uhr tanzte Bentje Bornath ein letztes Mal die seit Monaten mit ihren Mitspielerinnen stets nach Spielende einstudierte Choreographie aus dem Film „High School Musical“.

Es war der Abschluss der Heimsaison 2020/21 für die Stralsunder Wildcats (6.), die zuvor dank eines 3:1-Erfolgs (25:21, 21:25, 25:14, 25:23) Verfolger Skurios Volleys Borken (7.) in der Abschlusstabelle der 2. Bundesliga Nord definitiv hinter sich lassen werden. Und es war der Abschluss der vierjährigen Volleyballzeit von Bornath bei den Wildcats. „Beim Abschlusstanz wurde es emotional. Da hatte ich zu kämpfen“, gestand die 23-Jährige, die einen sportlich gelungenen Abschied feierte.

Denn die Hanseatinnen starteten stark ins letzte Saisonheimspiel. Zunächst schien der Stralsunder Block unüberwindbar (3:0). In der Folge setzten sich die Gastgeberinnen ab (12:5) oder zogen kurz davon, wenn es doch wieder knapper wurde. Ausgerechnet Bornath besiegelte mit ihrem Schlag den ersten Satzgewinn.

Nicht nur die scheidende Außenangreiferin schien den finalen Auftritt in der Diesterweghalle in vollen Zügen zu genießen. Trainer André Thiel ließ sich einige Male zu sonst äußerst sparsam eingesetztem Szenenapplaus für seine Mannschaft hinreißen. Und die Wechselspielerinnen entwarfen spontan neue Jubelorgien.

Mit diesem Elan stellten die Wildcats Borken nach abgegebenem zweiten Satz mit viel Aufschlag- und Angriffsdruck und einer guten Block-Feld-Abwehr vor große Probleme. „Wir haben Gas gegeben und Druck gemacht. So sind wir vorangekommen“, analysierte Bornath. So war ihr Team im dritten Durchgang zwischenzeitlich auf 19:9 enteilt. Und im vierten Satz bog es einen 17:19-Rückstand in eine vorentscheidende 23:21-Führung um. „Mein Wunsch zum Heimabschluss war ein Sieg durch gute Mannschaftsleistung. Das hat geklappt“, sagte Bornath freudestrahlend.

Nach dem Abpfiff herzte Co-Trainerin Ariane Voelkner sie beinahe schluchzend, während Stadionsprecher Christian Rohde über Lautsprecher einen Abschiedsgruß übermittelte – als wäre die gebürtige Schwerinerin jetzt schon weg. Dabei müssen Bornath und ihre Wildcats noch das Saisonfinale in zwei Wochen beim BBSC bestreiten. „Die richtigen Abschiede heben wir uns für Berlin auf“, versichert Bornath.

Doch schon jetzt weiß sie, was sie vermissen wird: „Alle im Team, die Verbundenheit und die Späße, die vor allem in den vergangenen zwei Jahren entstanden sind.“ Bornath freut sich aber auch auf das anstehende Kapitel. Die angehende Erzieherin geht zurück nach Schwerin und wird sich einem anderen Volleyballteam anschließen.

Von Horst Schreiber (OZ)