Die Stralsunder Beachvolleyballerin wird mit der Kielerin Anna Behlen Neunte bei der Deutschen Meisterschaft. Die Zielsetzung wurde erfüllt, die insgeheimen Hoffnungen nicht. Dennoch zieht Krohn ein sehr positives Fazit zum sportlichen Sommer 2021.

Die Beachvolleyballsaison für Anne Krohn ist vorbei. Nach sechs Qualifikationsturnieren in Düsseldorf, Stuttgart und Berlin, bei denen die Stralsunderin mit Partnerin Anna Behlen (Kiel) um Ranglistenpunkte gekämpft hatte, stand zum Abschluss die Deutsche Meisterschaft in Timmendorfer Strand auf dem Programm. Dort war für das Duo nach einem Sieg und einer Niederlage in der Vorrunde im Achtelfinale gegen Sandra Ferger und Christine Aulenbrock Schluss. Jetzt muss Krohn ihre Hallensportschuhe rauskramen, denn schon am Sonnabend ist die Kapitänin mit den Stralsunder Wildcats beim Zweitliga-Saisonauftakt gegen SCU Emlichheim gefordert. Zunächst aber zieht die 37-Jährige ein Fazit zur Sommersaison.

Anne Krohn, wie bewerten Sie Ihren neunten Platz bei der Meisterschaft?

Platz neun ist okay. Wir hatten uns vorgenommen, mindestens ein Spiel zu gewinnen. Das haben wir geschafft. Im Herzen haben wir aber eher auf Platz fünf oder mehr gehofft.

Vor zwei Jahren, bei Ihrem letzten Auftritt in Timmendorfer Strand, hat es noch mit Platz fünf geklappt. Warum diesmal nicht?

Wie haben einfach nicht unser bestes Beachvolleyball auf die Platte bekommen. Das war nicht das, was wir die ganze Saison über gezeigt hatten.

Schmälert der neunte Platz zum Abschluss Ihre ansonsten tolle Saison mit einem zweiten und drei dritten Rängen?

Ich würde die Qualiturniere und Timmendorf trennen. Letztlich ist Timmendorf nur ein Turnier. Blöd nur, dass es die Deutsche Meisterschaft war. Aber ich sehe es nicht so, dass das Finale die Saison schmälert. In den sechs Turnieren davor waren wirklich Topleistungen dabei. Wir standen vier von sechs Mal auf dem Treppchen. Darauf können wir stolz sein. Von den Ergebnissen war das die beste Saison meiner Karriere. Wir waren Siegerinnen der Qualiserie. Das ist zwar nicht die Meisterschaft, aber ja auch irgendwie ein Titel.

Sie waren 2020 gar nicht im Sand aktiv. In diesem Sommer stand die Durchführung der Saison lange auf der Kippe. Wie groß war die Freude, endlich wieder Beachvolleyball spielen zu können?

Wir sind sehr vielen Leuten großen Dank schuldig, dafür dass die Tour überhaupt stattfand. Wir haben alle Abstriche gemacht. So war beispielsweise der Eventcharakter bei den Turnieren gar nicht vorrangig. Wir haben nicht an schönen Orten wie auf dem Marktplatz in Dresden gespielt. Die Zuschauer vermissen wir – egal ob in der Halle oder im Sand.

Am Timmendorfer Strand waren bis zu 2500 Zuschauer vor Ort.

Die pushen einen auf dem Feld! Das war besonders. Zumal ich das erste Mal in meinem Leben auf dem Center Court in Timmendorf spielen durfte.

Bislang haben Sie sich mit Anna Behlen nicht direkt nach einer Saison für eine weitere verabredet, sondern bis zum Winter abgewartet. Ist es diesmal genauso oder gibt es schon eine Entscheidung für 2022?

Wir lassen auch diesmal Emotionen und Gedanken sacken. Das Spielerkarussell dreht sich sehr stark. Mal sehen, was kommt.

Bislang haben Sie nicht an der Vorbereitung der Stralsunder Wildcats teilgenommen. Ihr Team erwartet aber schon am Sonnabend Emlichheim zum Zweitliga-Auftakt in der Halle. Werden Sie dabei sein?

Gerade regeneriere ich noch. Ich werde aber diese Woche ins Hallentraining einsteigen und mir am Sonnabend auch das Wildcats-Trikot überstreifen.

Von Horst Schreiber (OZ)