Zweitliga-Volleyballerinnen unterliegen SCU Emlichheim am Ende klar / Knoblauch, Kneba und Hinz debütieren am Sund

Die Hoffnungen auf eine Bilderbuch-Premiere für die neuen Stralsunder Wildcats Marlene Knoblauch, Julia Kneba und Trainer Robert Hinz währte nicht lange.

300 Zuschauer sorgten für tolle Atmosphäre, positive Anspannung und Gänsehaut bei den Spielerinnen vor dem ersten Zweitligaspiel der neuen Saison.

Auftaktgegner SCU Emlichheim versprach Topspiel-Charakter. Und die Wildcats starteten stark in die Partie. Doch weil die Hanseatinnen nachließen, die Gäste aber stabil gut blieben, herrschte am Ende Ernüchterung bei den Wildcats. Sie verloren das Saison-Debüt mit 0:3 (23:25, 18:25, 15:25).

„Unsere große Hoffnung war, uns selbst von Anfang an in einen Fluss, einen Rausch zu spielen und so gegen einen starken Gegner bestehen zu können“, sagte Hinz nach Spielende und musste bedrückt nachschieben: „Der Start hat funktioniert, aber in einen Rhythmus sind wir nicht gekommen. Danach haben wir gegen uns selbst gekämpft.“

Die Wildcats legten furios los, führten 3:0 und 8:3 bei der ersten Auszeit. Blockarbeit und Angriffsquote stimmten. Emlichheim ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Die Gäste machten fünf Punkte in Serie, holten sich Mitte des ersten Satzes die Führung und bauten die bis auf 22:17 aus. Die Endphase wurde aber noch einmal heiß, weil sich die Wildcats berappelten und den ersten Satzball abwehrten (23:24). Der zweite aber saß.

Die Sätze zwei und drei verliefen weniger spannend. Denn die Stralsunderinnen konnten den konstanten Gästen – waren sie erst einmal enteilt – nicht viel entgegensetzen. Die Niedersächsinnen punkteten aus allen Positionen mit enormer Wucht. „So stabil sind wir – noch – nicht“, analysierte Trainer Hinz.

„Es ist keine Schande gegen Emlichheim zu verlieren. Es ist aber schade, dass wir so nachgelassen haben und es dadurch nicht mehr knapp war“, sagte Mittelblockerin Knoblauch. Der Neuzugang vom VCO Berlin konnte mit ihrem persönlichen Debüt im Wildcats-Dress zufrieden sein. „Der gute Spielstart hat es leicht gemacht, reinzukommen. Ich habe mich sicher gefühlt in meinen Aktionen. Am Ende hat es im ganzen Team aber an vielen Stellen gehapert“, sagte Knoblauch.

Die 19-Jährige stand ebenso wie die zweite Neue, Julia Kneba, in der Startsechs. Auch wenn die Polin noch vor einigen Tagen ein angeschwollener Knöchel plagte, war ihr Einsatz angesichts der langen Liste mit angeschlagenen Spielerinnen alternativlos. „Ich bin gefühlt die Einzige, die vorher nicht zur Physio musste“, verdeutlichte Knoblauch die Ausgangslage. Für Kneba kam ihr Debüt daher etwas überraschend. „Ich war froh, dass der Trainer mir vertraut. Ich habe  mit viel Adrenalin gespielt, meinen Knöchel so kaum gemerkt“, sagte Kneba, die wie alle Wildcats auf den Saisonstart hin fieberte.

„Vor Abfahrt zur Halle habe ich mit Marlene mehrmals gecheckt, ob wir alle Sachen gepackt haben. Wir waren nervös – aber im positiven Sinne“, erzählte die Zweitjüngste im Team. „Beim ersten Pfiff des Schiedsrichters hatte ich Gänsehaut.“ Damit war sie nicht die Einzige. Die Jüngste – Marlene Knoblauch – ergänzte: „Die 300 Fans in der Halle haben einen totalen Push gegeben.“

Auf die Unterstützung müssen die Wildcats aber erst einmal verzichten. Sie sind am kommenden Sonnabend beim Zweitliga-Meister Bayer Leverkusen und eine Woche später beim Tabellenführer Allbau Essen gefordert.

Die Wildcats erwartet angesichts des harten Startprogramms noch viel Arbeit. „Ich habe eine neue Spielphilosophie eingebracht. Daran müssen die Spielerinnen noch mehr glauben. Dann können wir den nächsten Schritt machen“, sagte Hinz.

Wildcats: Senger, Enning, Ahrenberg, Knoblauch, Polenz, Wedekind, Piest, Kneba, Vogel, Krohn (MVP), Dommaschke

Von Horst Schreiber (OZ)