Die Stralsunder Wildcats unterliegen VfL Oythe mit 1:3. Trainer Robert Hinz sah dennoch gute individuelle Leistungen und hofft auf das „halbe Prozent“ im Training.

Die Aufholjagd der Stralsunder Wildcats hat – zumindest ergebnistechnisch – einen Dämpfer erlitten.

Beim VfL Oythe, der vor dem fünften Spieltag noch Tabellennachbar in der 2. Bundesliga Nord war, unterlagen sie mit 1:3 (22:25, 25:18, 14:25, 21:25). „Das war keineswegs unser schlechtestes Spiel in dieser Saison. Einzelne Spielerinnen haben richtige gute Leistungen gezeigt. Nur ist uns unsere Annahme völlig weggebrochen. Daran sind wir gescheitert“, bilanzierte Trainer Robert Hinz.

Das Spiel begann ausgeglichen, Führungen wechselten immer wieder. Die stärkeren Nerven zum ersten Satzende hatte Oythe (21:20, 25:22), im zweiten Durchgang setzten sich die Gäste aus Stralsund vorentscheidend ab (20:15). Es deutete sich an, dass das Spiel auf Augenhöhe weiterging, doch plötzlich traten die von Hinz angesprochenen Annahmeprobleme zutage. So konnten sich die Wildcats nach dem 9:8 aus Stralsunder Sicht kaum noch in gute Angriffspositionen bringen. Die Folge: Stralsund erzielte nur noch fünf Punkte, Oythe 17. „Wenn unsere Block-Feld-Abwehr überragend ist, können wir Probleme in der Annahme ausgleichen. Das war nicht der Fall. Zudem kommt, dass uns zurzeit nur drei Annahmespielerinnen zur Verfügung stehen. Wir haben keine Optionen, wenn es mal nicht läuft“, sagte Hinz.

Kurz geschüttelt, bissen sich die Stralsunderinnen wieder in die Partie, waren nach Rückstand im vierten Satz (14:21) drauf und dran, doch noch einen Punkt mitzunehmen (20:23). „Da muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen: Die Energie hat zu jeder Zeit gestimmt, keine hat sich aufgegeben. Der Glaube, das Spiel noch zu drehen, war immer da“, sagte Hinz. So war das Spiel bis zum Schluss offen, den Tiebreak konnten die Wildcats aber nicht mehr erzwingen, der Auswärtspunkt war dahin.

Somit verpassen die Stralsunderinnen den nächsten kleinen Befreiungsschlag aus dem Tabellenkeller und bleiben mit drei Punkten Drittletzter. „Es hilft aber nichts, in eine Lethargie zu verfallen und zu sagen: Ist alles blöd! Davon wird’s nicht besser“, betonte Hinz, stattdessen gibt er die Marschroute vor: „Jede Spielerin in jedem Training ein halbes Prozent besser machen.“

Bis zum nächsten Duell in zwei Wochen zu Hause gegen Blau-Weiß Dingden wäre das schon ein ordentlicher Leistungssprung.

Wildcats: Dommaschke, Senger, Enning, Krohn, Vogel, Kneba, Piest, Knoblauch, Wedekind, Ahrenberg

Von Horst Schreiber (OZ)