Volleyballerin ist mit den Stralsunder Wildcats in ihrer Heimat Münster und im Sauerland gefordert

Svenja Enning hat am Sonntag trotz rund 600 Kilometern Anreise ein Heimspiel. Ihre Stralsunder Wildcats sind zum Zweitligaduell in Münster gefordert.

Dort wurde Enning jahrelang volleyballtechnisch ausgebildet. Das Elternhaus der Zuspielerin steht nur drei Straßenbiegungen von der Münsteraner Volleyballhalle entfernt. Auch sportlich war Enning noch bis vergangene Saison mit der Domstadt verbunden. Die 22-Jährige war zwei Jahre lang von Erstligist USC Münster an Stralsund ausgeliehen und wurde im Sommer fest verpflichtet.

Am Sonntag wird Enning erstmals als Gast in der Arena Berg Fidel aufschlagen. „Ich bin fünf Minuten von der Halle entfernt aufgewachsen, sieben Jahre lang in der Halle groß geworden und habe ein Jahr dort 1. Bundesliga gespielt – natürlich werden am Sonntag Emotionen aufkommen“, erzählt Enning.

Am Wochenende trifft sie allerdings nicht auf ihren Ex-Verein USC, sondern auf die Talente­schmiede VCO Münster. Die Mannschaft nimmt als Teil des nationalen Stützpunktsystems im Frauenvolleyball mit Sondergenehmigung am Spielbetrieb teil und schlägt seit dieser Saison erstmals in der 2. Bundesliga auf. Bevor das VCO-Projekt 2017 ins Leben gerufen wurde, war die Reserve von USC Münster Zweitliga-Gegner der Stralsunderinnen – mit Enning als Zuspielerin. Nach einem Jahr 2. Bundesliga wechselte die damals 17-Jährige an die Ostseeküste. Wiederum eine Saison später lockte die Erstligamannschaft des USC Enning zurück in die Heimat. Sie unterschrieb für drei Jahre. Die verbrachte die Studentin allerdings größtenteils am Strelasund.

Nächstes Jahr will sie ihr Studium der Regenerativen Energien abschließen. Zurück nach Münster möchte Enning danach nicht unbedingt. Lieber etwas Neues entdecken. Zu Besuch in der Heimat ist sie dennoch gern – auch wenn er, wie am Wochenende, nur sehr kurz ausfällt. „Ich werde versuchen, alle Freunde in die Halle zu lotsen“, verspricht Enning. Mehr Nettigkeiten wird es an alter Wirkungsstätte nicht geben. Mit dem VCO hat die 22-Jährige sowieso keine Berührungspunkte. Die Münsteraner Talente sind vier bis sechs Jahre jünger als die Wahl-Stralsunderin. Von daher wird sie auf dem Feld „keine Gnade“ zeigen.

Bevor die ehrgeizige Volleyballerin am Sonntag in ihrer alten Heimat um den nächsten Ligasieg kämpft, will sie mit ihren Wildcats schon zuvor einen Erfolg eingefahren haben. Morgen sind sie nämlich beim RC Sorpesee (Sundern/Sauerland) gefordert. Beide Gegner vom Doppelspieltag stehen in der Tabelle dicht hinter Stralsund (11., 5 Punkte). Sorpesee (13., 2) belegt den ersten Abstiegsplatz, Münster (12., 3) – das dank Sondergenehmigung sportlich nicht absteigen kann – steht mit zwei Spielen weniger als Stralsund direkt über dem Strich.

Beide Partien sind also enorm wichtig für die Wildcats, um Abstand zum Zweitligakeller zu gewinnen. „Sechs Punkte sind das Ziel. Volle Ausbeute! Das wird schwierig, aber ich bin positiv gestimmt“, betont Enning.

Start gegen Sorpesee ist Sonnabend um 18.30 Uhr, gegen Münster am Sonntag um 16 Uhr.

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Von Horst Schreiber (OZ)