Die Zweitliga-Volleyballerinnen des 1. VC Stralsund gewinnen Kellerduell Nummer eins in Sorpesee. Die MVP-Auszeichnung für Kapitänin Krohn wurde von Buh-Rufen begleitet. Am Sonntag müssen sie und ihre Wildcats beim VCO Münster ran.

Der Start in das Doppelspieltagswochenende verlief für die Stralsunder Wildcats bescheiden. Der Ertrag am Ende des ersten Tages war dennoch maximal.

Die Volleyballerinnen gewannen ihr Zweiltigaduell beim RC Sorpesee (Sundern) mit 3:1 (20:25, 25:14, 27:25, 25:23) und sacken dadurch alle Punkte ein. Dank der drei Zähler liegen die Stralsunderinnen nun fünf Punkte vor den Sauerländerinnen (2), die den ersten Abstiegsplatz gelegen, und springen drei Plätze nach oben auf Rang acht.

Nach einem erfolgreichen Samstagabend sah es zunächst aber nicht aus. Die Gäste ließen zum Spielbeginn früh abreißen (4:8) und erholten sich vom zwischenzeitlichen Acht-Punkte-Rückstand (8:16) nicht wirklich. Eine kleine Serie von 13:19 auf 16:19 erwies sich im Endeffekt nur als Ergebniskosmetik. Der erste Satz ging an Sorpesee.

Verkehrte Welt dann nach dem ersten Seitenwechsel. Nun waren die Wildcats schnell mit ordentlichem Punktepolster vorn (8:4, 17:10). Madleen Piest feuerte den ersten von neun Satzbällen in die gegnerische Hälfte.

Von nun an nahmen sich beide Kontrahenten nichts mehr. Im Gleichschritt ging es im dritten und vierten Satz Richtung Crunch-Time. Sinnbild: Nach dem längsten Ballwechsel der Partie, in dem es teilweise wild von einer auf die andere Seite ging, pumpten alle Spielerinnen kräftig durch. Luft zur Freude über den gewonnen Punkt zum 21:21 war bei den Wildcats nicht mehr mehr. Doch die Stralsunderinnen fanden neue Puste, um in einem engen Satzfinale schließlich mit dem 27:25 schon mal einen Zähler einzutüten. Anne Krohn blockte entscheidend.

Im finalen Durchgang wurde es etwas unruhig, weil vor allem Sorpesee-Trainer Julian Schallow mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht zufrieden war. Wildcats-Kapitänin Krohn musste ein paar klärende Gespräche mit Referee und Trainer führen. Tiefpunkt waren Pfiffe und Buh-Rufe von der Zuschauertribüne bei der MVP-Ehrung, die Krohn als wertvollste Stralsunderin entgegennahm. Der RC Sorpesee hat sich für diese unsportliche Reaktion der Fans entschuldigt und davon distanziert.

Zuvor setzten sich die Wildcats nach zahlreichen Führungswechseln im vierten Satz knapp durch und jubelten in fremder Halle über den dritten Saisonsieg im siebten Spiel.

Von Horst Schreiber (OZ)