Volleyballerin Marlene Knoblauch trifft mit Stralsund auf ihren  Ausbildungsverein VCO Berlin, Trainer Robert Hinz auf Ex-Klub BBSC

Marlene Knoblauch ist seit Wochenbeginn positiv angespannt, aufgeregt, doppelt motiviert.

Denn die Volleyballerin der Stralsunder Wildcats trifft am Sonnabend (17 Uhr) auf den VCO Berlin – ihren Ausbildungsverein. Gegen ihre ehemaligen Mitspielerinnen will sie sich auf keinen Fall die Blöße geben. „Gegen den Ex ist es immer etwas Besonderes, keine Frage. Das pusht zusätzlich zur Lust aufs Gewinnen“, betont Knoblauch. Damit bringt sie nicht nur ihr Ziel sondern auch das ihres Trainers auf den Punkt. Am Sonntag trifft nämlich Robert Hinz auf seinen Ex-Klub, den BBSC (15 Uhr). Feuereifer ist also beim bevorstehenden Doppelspieltag der Wildcats garantiert.

Knoblauch freut sich auf das Duell gegen Freundinnen. Mit Zuspielerin Pia Fernau und Libera Johanna Heidemann, die aus ihrem Jahrgang (2002) beim Berliner Klub übrig geblieben sind, hat sich noch Kontakt. „Wir sind ziemlich gute Freunde. Schön, dass wir uns jetzt mal wiedersehen“, sagt die Neu-Stralsunderin und blickt mit breitem Grinsen auf das sportliche Duell: „Wir kennen schon unsere Stärken und Schwächen. Allerdings habe ich sie einige Monate nicht spielen sehen. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickelt und ob sie einige Macken abgelegt haben.“

Am Sonnabend erwartet Knoblauch eine „Wundertüte“. Das seien alle VCO-Teams. „Du weißt nicht, was dich erwartet. Einerseits haben die Mädels alle supergroßes Potenzial. Anderseits sind sie manchmal dem Ligadruck nicht gewachsen.“ Aus eigener Erfahrung weiß die 19-Jährige: In Stralsund haben es VCO-Nachwuchsteams nicht leicht. „Wir wurden zweimal fertiggemacht von den Wildcats. Die Lautstärke in der Halle – von den Fans und den Wildcats – hat uns schon eingeschüchtert“, verrät Knoblauch, die im Januar und September 2020 als Berlinerin am Sund gastierte.

Ihre Erkenntnisse von damals will sie nun aus anderer Perspektive nutzen und ihre Freundinnen entmutigen. „Gegen den VCO Münster (3:0-Sieg für Stralsund/Red.) waren wir von Anfang an selbstbewusst und laut. So müssen wir auch am Sonnabend auftreten“, fordert Knoblauch.

Ähnlich wie bei seiner Mittelblockerin am Sonnabend wird das Spiel am Sonntag gegen den BBSC ein Freundschaftsduell für Robert Hinz. Sein Nachfolger auf dem Berliner Trainerstuhl ist ein langjähriger Weggefährte des 29-Jährigen. Ole Schröter spielte gemeinsam mit Hinz aktiv Volleyball und folgte ihm als Assistent auf die Trainerbank nach Oranienburg. „Wir sind sehr gut befreundet“, bestätigt Hinz.

Später coacht der Lehrer zwei Jahre lang die Zweitligamannschaft aus der Hauptstadt. Die Anlaufphase war kurz. „Die BBSC-Spielerinnen hatten gut zu meiner Volleyball-Philosophie gepasst. Wir haben teilweise unglaublich schnell gespielt. Das ist in Stralsund nicht so einfach angelaufen“, vergleicht Hinz, der im Gegenzug ein deutlich professionelleres Umfeld in der Hansestadt vorfand. Im vergangenen Sommer übernahm Kumpel Schröter die intakte Berliner Truppe. „Da ist noch sehr viel Handschrift von mir im BBSC-Spiel“, analysiert Hinz. Überraschungen erwartet er daher nicht. Dafür zwei Duelle sportlich auf Augenhöhe.

Neben den freundschaftlichen Auseinandersetzungen ist das Wochenende auch tabellarisch reizvoll. An beiden Tagen streiten direkte Konkurrenten um einen Platz im oberen Tabellenfeld der 2. Bundesliga. „Von daher wäre es nicht verkehrt, wenn wir gegen beide Teams punkten“, drückt es Hinz diplomatisch aus. Knoblauch ist leidenschaftlicher: „Ich habe gar keinen Bock, gegen den VCO zu verlieren!“ Genug Motivation, die Ziele zu erreichen, werden Knoblauch und Hinz haben.

Von Horst Schreiber (OZ)