Madleen Piest in Abwesenheit von Kapitänin Anne Krohn spielentscheidend

Den Start völlig vermasselt, das Ende bravourös gemeistert und zwischendurch viel Kampf – so lässt sich der 3:1 (21:25, 25:22, 26:24, 25:13)-Erfolg der Stralsunder Wildcats bei SSF Fortuna Bonn zusammenfassen.

Gegen das abstiegsbedrohte Team vom Rhein (12.) brauchten die Hanseatinnen eine Viertelstunde, ehe sie mitmischen konnten. Da lagen sie aber schon 3:10 zurück, kämpften sich bis 12:14 heran. Doch nach einer weiteren Schwächephase (14:20) war der Satz dahin. „Wir haben den Start total verpasst, wie wir es häufig nach langen Fahrten machen“, bestätigte Dana Polenz. Die Mittelblockerin übernahm das Amt der Kapitänin in krankheitsbedingter Abwesenheit von Anne Krohn. „Die Kampfansagen hat aber weiterhin Biene (Sabrina Dommaschke/Red.) gemacht“, verriet Polenz augenzwinkernd.

Sportlich schloss zunächst Julia Kneba, ab Satz zwei Madleen Piest die Lücke auf der Diagonalposition. Und Piest riss das Spiel fortan an sich, erzielte viele Punkte und wurde später zur Spielerin des Spiels gekürt. Beim 14:13 ging Stralsund erstmals an diesem Samstagabend in Führung. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Spiel der Gäste geordneter. Die Gastgeberinnen leisteten sich zunehmend Fehler, wie beim Satzball zum Ausgleich.

Der dritte Durchgang war heiß umkämpft, ständig wechselten die Führungen. Die Fortuna wähnte sich schon beim Punktgewinn, doch die Wildcats drehten einen 21:23-Rückstand und wehrten einen Satzball ab. Wenig später Annahmefehler Bonn. Dann war die Gegenwehr gebrochen. „Das ist natürlich schwer als Team, das gegen den Abstieg spielt. Du siehst, du hältst mit, musst den Satz trotzdem abgeben“, kommentierte Polenz, die mit ihren Wildcats oben auf war.

Im vierten Durchgang waren die Stralsunderinnen drauf und dran, den höchsten Satzgewinn der Saison einzutüten (20:8), verpassten das aber knapp. Den Wildcats dürfte das egal sein. Sie sind mit dem „Dreier“ gut in die Spielwochen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte gestartet und können weiter nach oben blicken. „Klar, unser Ziel ist immer das Beste rauszuholen, zu gewinnen. Jeder Sportler, der etwas anderes sagt, lügt. Aber in dieser Liga ist man vor keinem Gegner sicher. Jeder kann jeden schlagen, nur sind die Teams aus der unteren Region nicht so konstant“, sagte Polenz.

Am kommenden Wochenende steht Polenz und Co. ein Doppelspieltag bevor. VCO Münster (Sa.) und VfL Oythe (So.) kommen an den Strelasund.

Wildcats: Dommaschke, Enning, Knoblauch, Wedekind, Polenz, Bruns, Piest (MVP), Vogel, Kurtze, Scheuschner, Kneba

Von Horst Schreiber (OZ)