Wildcats holen fünf Punkte am Volleyball-Doppelspieltag gegen Münster und Oythe

Es ist mittlerweile ein Zweitliga-Klassiker: Stralsund gegen Oythe. Gegen kein anderes Team schlugen die Wildcats häufiger auf als gegen den VfL.

Das 25. Aufeinandertreffen am Sonntag vereinte in einem Spiel die Merkmale aus rund 13 Jahren Rivalität: Unberechenbarkeit, offener Schlagabtausch und Spannung. Das Jubiläumsspiel gewannen die Stralsunderinnen in fünf Sätzen (21:25, 25:19, 28:26, 20:25, 15:9). Damit feierten sie ein gelungenes Fünf-Punkte-Wochenende, das am Sonnabend mit einem souveränen 3:0 (25:23, 25:16, 25:12)-Sieg gegen VCO Münster eingeläutet worden war.

„Die Spiele gegen Oythe sind immer eng“, weiß Stralsunds Libera Sabrina Dommaschke. Nur vier Mal gab es schnelle 3:0-Siege. Dagegen wurde der Gewinner neun Mal erst im Tie-Break ermittelt. So geschehen am Sonntag. „Ausgerechnet gegen uns machen sie ein supergutes Spiel. Das hatten wir angesichts ihrer Ergebnisse zuvor so nicht erwartet“, gibt Dommaschke mit Blick auf die Niedersächsinnen zu.

Im ersten Satz wurden die Stralsunderinnen überrumpelt. Kaum ein Spielelement funktionierte über eine längere Phase. Im zweiten und dritten Durchgang schienen sie dann aber die Kontrolle erlangt zu haben. Anstatt aber einen 17:9-Vorsprung locker zum Satzgewinn zu Ende zu bringen, mussten die Wildcats plötzlich drei Satzbälle des Gegners abwehren (23:24, 24:25, 25:26). Das gelang gerade so. Im vierten Satz trotz erneuter Führung (20:19) aber nicht mehr. Erst im Entscheidungssatz zeigten die Stralsunderinnen wieder eine sichere Vorstellung.

Es war ein Auf und Ab – wie so oft in den vergangenen Jahren. Paulina Brys, langjährige Zuspielerin des VfL, erinnert sich an einen Satz aus 2018, der bis heute Rekord in Stralsund ist. „Wir haben mal einen Satz 6:25 verloren, das Spiel aber trotzdem gewonnen“, erzählt die Polin, die schon 13 Wildcats-Duelle miterlebt hat. Die für Stralsund schmerzhafteste Niederlage gegen Oythe liegt aber noch weiter zurück. April 2009, letzter Saisonspieltag in Vechta: Stralsund und Oythe müssen beide gewinnen, um Zweitligist zu bleiben. Letztlich verlieren die Wildcats das Duell der damaligen Aufsteiger vor 600 Zuschauern mit 1:3. „Es war früher viel Publikum in der Halle und immer geladene Stimmung“, erinnert sich Sabrina Dommaschke.

Mittlerweile sind beide Teams gestandene Bundesligisten. Die jüngere Bilanz spricht für die Wildcats (sechs Siege, drei Niederlagen). „Es ist immer schwer gegen Stralsund. Sie können während des Spiels auf jeder Position wechseln und das Niveau bleibt gleich“, sagt Paulina Brys. „Aktuell haben sie eine sehr gute Abwehr und Außenangreiferinnen.“

Hätte die Polin das Wildcats-Spiel am Vortag gegen den VCO Münster gesehen, hätte sie sicher noch den Stralsunder Block hervorgehoben. Der war beim ersten Erfolg des Doppelspieltags auffälligster Sieggarant. Immer wieder entschärften die Gastgeberinnen die Angriffe des Nachwuchsteams oder erzielten direkte Blockpunkte. Zur besten Wildcat wurde an beiden Tagen Madleen Piest gewählt.

von Horst Schreiber (OZ)

Wildcats: Senger, Enning, Dommaschke, Piest (MVP), Vogel, Kurtze, Scheuschner, Kneba, Ahrenberg, Polenz, Wedekind, Bruns.