Volleyballerinnen nah dran am Sieg gegen Köln

Die Gefühlslage bei den Stralsunder Wildcats nach Abpfiff am Sonnabend war verhalten. Die Zweitliga-Volleyballerinnen hatten dem Favoriten DSHS SnowTrex Köln ordentlich Paroli geboten,

phasenweise gar dominiert und einen Punkt abgeluchst.

Doch es schwang Enttäuschung mit bei den Norddeutschen. Denn sie waren nah dran am Sieg über den – vor dem Spieltag – Tabellenzweiten. „Klar, wenn du 10:7 im Entscheidungssatz führst, willst du auch zwei Punkte mitnehmen“, unterstrich Trainer Robert Hinz. Letztlich mussten sich er und sein Team mit einer 2:3 (19:25, 25:11, 25:21, 20:25, 11:15)-Niederlage arrangieren.

Stralsund und Köln wechselten sich zunächst mit kleinen Aufschlagserien ab, sodass beide Teams mal mit bis zu drei Punkten führten. Zum Ende des ersten Satzes waren die Gäste vom Rhein allerdings in allen Elementen einen entscheidenden Tick besser.

Nach dem ersten Seitenwechsel legten die Wildcats einen Fabel-Durchgang auf die Platte. Die Angreiferinnen platzierten ihre Schläge hart und punktgenau. Laura Kurtze servierte einen Aufschlag schlitzohrig und unerreichbar für Köln direkt hinter das Netz (10:4). Zuspielerin Svenja Enning, die im gesamten Spiel viele Meter wetzen musste, setzte ihre Teamkolleginnen variabel ein. Köln konnte sich nicht darauf einstellen und musste die zweithöchste Satzniederlage der Saison einstecken.

Im dritten Satz war es eine Folge von acht Punkten, die die Wildcats vorentscheidend von 8:11 auf 16:11 in Front brachte. Wenig später war ein Zähler gesichert. Köln kam mit Wut und Wucht in den vierten Durchgang, führte mit 4:0. Stralsunds Trainer Hinz versuchte in einer Auszeit zu beruhigen: „Egal, wir können jeder Zeit zurückkommen.“ Doch der Rausch, in den sich die Gastgeberinnen gespielt hatten, war verflogen. Die Wildcats ließen zwar nicht locker, doch an jetzt stark abwehrenden und blockenden Kölnerinnen kamen sie nicht mehr vorbei.

So fiel die Entscheidung im Tie-Break, der mehr als nur 175 Zuschauer in der Diesterweghalle verdient hätte. Es ging auf sehr gutem Zweitliganiveau hin und her, beide Teams kämpften um jeden Zentimeter. Dennoch begünstigten zwei Kölner Eigenfehler die eingangs angesprochene 10:7-Führung für Stralsund, die durch eine äußerst unglückliche Aktion zunichte gemacht wurde: Madleen Piest übertrat beim eigentlich erfolgreichen Angriff regelwidrig eine Spielfeldmarkierung – 11:10 für Köln. Dann avancierte Kapitänin Viola Torliene mit drei weiteren Punkten zur Matchwinnerin. Ihr Trainer Jimmy Czimek sprach von einem „glücklichen“ Sieg.

Die Wildcats schlagen das nächste Mal am 9. April beim BBSC auf.

Wildcats: Dommaschke, Enning, Krohn (MVP), Piest, Kurtze, Knoblauch, Polenz, Bruns.

Horst Schreiber
Freier Mitarbeiter der OZ