Volleyballerinnen gewinnen in Emlichheim 3:1 / 2. Satz geht mit 8:25 verloren

„Knock knock, who is there... THE WILDCATS“ Mit diesem Statement (zu deutsch: Klopf, klopf, wer ist da? Die Wildcats) feierten die Stralsunder Volleyballerinnen ihren 3:1-Auswärtserfolg beim SCU Emlichheim in den sozialen Netzwerken und melden sich damit endgültig im Verfolgerfeld der 2. Bundesliga Nord an. Durch den Sieg schlossen die Wildcats (6.) zum Tabellenfünften aus Emlichheim auf. Das 19. Ligaspiel wies neben drei knappen Sätzen (27:25, 25:22, 25:23), die die Wildcats für sich entschieden, allerdings einen krassen Schönheitsfehler auf: Den zweiten Durchgang mussten die Stralsunderinnen mit 8:25 abgeben. Trainer André Thiel kann sich zwar nicht erinnern, ob er in der 2. Liga jemals so hoch verloren hatte, musste aber an eine ähnliche Situation denken: „In der vergangenen Saison haben wir Oythe im zweiten Satz mit 25:5 geschlagen, aber trotzdem 1:3 verloren.“

Gegen Emlichheim lief es diesmal anders herum. Im ersten Satz führten die Wildcats früh, konnten sich aber nicht absetzen (5:3, 12:11, 21:19). Beide Teams konnten je einen Satzball des Gegners abwehren, ehe die Thiel-Truppe zuschlug. Nach dem verkorksten zweiten Durchgang lief es auch im Anschluss zunächst nicht vielversprechend für die Wildcats: Sowohl im dritten (4:8) als auch vierten (2:8) Durchgang lagen die Gäste früh weit zurück. „Da hatte man kurz im Kopf, dass das hier schiefgeht“, gestand Thiel. Doch beide Male drehten die Stralsunderinnen die Ergebnisse kurz vor den entscheidenden Phasen. „Es ist zum einen bemerkenswert, dass wir wieder zurückgekommen sind, zum anderen, dass wir nun die sechste Crunchtime in Folge für uns entscheiden konnten“, lobte Thiel. „Wir waren zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, haben sehr gut geblockt, waren positiv aggressiv.“

Die engen Sätze zerrten an den Kräften der Wildcats. „Die Mädels waren erleichtert, klar, aber auch ziemlich fertig. In dem Spiel ging nichts leicht von der Hand, alles musste gesteuert und hart erarbeitet werden“, sagte der Übungsleiter.

Die Volleyballerinnen haben nun zwei Wochen Zeit zur Erholung – genau wie nach dem Hinspiel gegen Emlichheim. Danach fielen die Wildcats allerdings in ein Formtief. Das soll dieses Mal natürlich verhindert werden. Ansporn könnte ein naheliegendes Ziel sein. „Die Chancen, Platz 5 zu erobern, stehen sehr gut, wenn wir unsere Hausaufgaben machen“, meint Thiel. Den Reifetest gegen Emlichheim haben sich schon mal bestanden.

Von Horst Schreiber