Als um 20:16 Uhr Isabel Schneider für den amtierenden Meister TSV Bayer 04 Leverkusen zum 15:13 im fünften Satz verwandelt, war der Aufsteiger aus Stralsund lange Zeit ebenbürtig und forderte dem Favoriten alles ab.

 

Die 220 Zuschauer in der Diesterweg-Sporthalle hatten bis dahin über 2 Stunden hochklassigen Volleyball gesehen und manchmal fragte sich der eine oder andere, wer hier der Meisterschaftsanwärter und wer der Aufsteiger ist. Jennifer Pettke, Kapitän der Leverkusenerinnen, lobte im Interview nach Spielschluss dann auch das Team von Trainer André Thiel und zog den verbalen „Hut“ vor der Leistung der Gastgeber. Diese stehen zwar immer noch mit leeren Händen dar (0:4 Punkte, 3:6 Sätze), zeigten aber, dass sie in der 2.Bundesliga jeden Gegner fordern können.

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Im ersten Satz war Trainer Zhong Yu Zhou auf Seiten der Gäste schon beim Stande von 1:4 gezwungen die erste Auszeit zu nehmen. Zu druckvoll das Aufschlagspiel von Kapitän Anne Tegge gleich zu Beginn. Bei der ersten technischen Auszeit führt Stralsund 8:4 und macht munter so weiter. Beim Spielstand von 7:14 dann schon die zweite Auszeit der Gäste, die anschließend trotz 11:16-Rückstand zur zweiten technischen Auszeit besser ins Spiel kommen. Harte Angriffe und ein guter Block bringt dann eine 20:17-Führung für Bayer. Alles läuft wieder seinen normalen Gang? Nein! Die Stralsunderinnen beißen sich nochmals ins Spiel und machen Punkt um Punkt gegen ein nun nervöser werdenden Gegner. Diesmal braucht der Gastgeber nur zwei Satzbälle und nach 30 Minuten heißt es 26:24 – die Halle tobt. Satz 2 wir zur Kopie des ersten. Anne Tegge am Aufschlag – 3:0 Stralsund, 5:1 – erste Auszeit Leverkusen, 8:2 – erste technische Auszeit, 10:8 – Leverkusen ist zurück, 13:16 – zweite technische Auszeit und 18:20 – der Favorit nun oben auf? Nein! Stralsund kommt nochmals zurück und braucht diesmal 3 Satzbälle. 25:23 heißt es nach wiederum 30 Minuten und das VC-Team führt 2:0. Die Halle steht Kopf! Dann schien jedoch das Pulver verschossen. Leverkusen macht Druck mit dem Aufschlag und holt auch noch die schwierigsten Bälle. Früh ist der Gastgeber hier geschlagen und nach 19 Minuten und 8:25 geht es in Satz 4. Beim Stande von 9:18 hat Leverkusen schon fast den Satzausgleich geschafft. Doch der Außenseiter von der Küste kämpft sich zurück ins Spiel (14:18). Zu mehr langte es in diesem Satz nicht mehr, aber Trainer André Thiel sah sein Team wieder auf Augenhöhe mit den Gästen (19:25). Der Tiebreak stand dann zunächst ganz im Zeichen von Stralsund. Druckvolle Aufgaben und eine tolle Abwehr um Libera Sabrina Dommaschke brachten eine 6:2-Führung, die zum Seitenwechsel allerdings dahin geschmolzen war. Danach war es ein offener Schlagabtausch mit wuchtigen Angriffen auf beiden Seiten. Einer davon beendete dann zum 15:13 für Leverkusen das Spiel, die am Ende ein bisschen glücklicher agierten.
Die Riesenüberraschung war greifbar nah und der Meister musste sich kräftig strecken, um nicht im Strelasund „versenkt“ zu werden. Nun geht es nächste Woche nach Parchim, wo es gilt an die gezeigte Leistung anzuknüpfen. DS