Am Ende stand eine nüchterne 1:3 (25:17, 23:25, 20:25, 19:25) -Niederlage
gegen den neuen Tabellenzweiten VfL Oythe. Aber die Frauen des 1.VC
Stralsund haben im letzten Heimspiel des Jahres in der 2.Volleyball-
Bundesliga Nord dem Gegner alles abverlangt. Die 235 Fans in der
Diesterweg-Sporthalle waren begeistert.


Oythes Trainerin Danuta Brinkmann gestand nach dem Spiel, dass sie sehr
überrascht war, mit welchem Druck der VC-Sechser das Spiel begann.
Schließlich war sie hoch zufrieden, dass ihr Team das Spiel noch drehen
konnte. Ihr gegenüber, Stralsunds Trainer André Thiel haderte noch ein wenig
mit dem Ausgang des 2.Satzes, in welchem er drei, vier vermeidbare Fehler
bei seinem Team gesehen hatte. „Bei einer 2:0 Satzführung und mit unseren
Fans im Rücken wäre sicherlich im 5.Satz alles drin gewesen. Oythe hat dann
aber sehr gut gespielt und uns keinen Punkt geschenkt.“ Letztendlich war es
wohl auch die Erfahrung von Domenice Steffen und Anika Brinkmann auf
Oyther Seite, die die Niedersachsen vor einem Favoritensturz bewahrte.


Im 1.Satz gab es nur eine spielbestimmende Mannschaft: den 1.VC Stralsund.
Nach Aussage von André Thiel ein perfekter Satz. „Wir haben immer die
richtigen Leute getroffen.“ Insbesondere wurde Kristina Müller, die sonst in der
zweiten Oyther Mannschaft spielt, als Libero unter Beschuss genommen.
Letztendlich musste Domenice Steffen als Diagonalspielerin die Annahme
stärken, was Zuspielerin Vanessa Hansmann einige ungewöhnlich Laufwege
beschert haben dürfte. Wirkung zeigte diese Umstellung jedoch im 1.Satz
noch nicht. Zu stark präsentierte sich das heimische VC-Team.


Zwischenzeitlich drohte beim 18:6-Zwischenstand die totale Demontage der
favorisierten Gäste. Im Laufe des Spiels zeigte diese Umstellung jedoch
immer mehr Wirkung. Nachdem der erste Satz deutlich an den heimischen
Sechser ging, spielten die Stralsunderinnen in der Folgezeit nicht mehr gegen
den VfL Oythe sondern gegen den VfL Brinkmann & Steffen. Beide wurden
immer sicherer in der Annahme und sammelten im Angriff die Punkte nach
belieben. So wurde jeder kleine Fehler des Teams von Trainer André Thiel
bestraft. „Nach dem knapp verlorenen 2.Satz hat Oythe sehr kompakt
gestanden und sehr gut ihr Spiel durchgezogen. Da wäre eine herausragende
Leistung notwendig gewesen, um das Spiel noch zu kippen. Obwohl die
Mädels sehr gut gespielt haben, waren wir dann doch nicht mehr dazu in der
Lage“ so der Coach. Der Favorit hat es doch nochmals geschafft. Das
Stralsunder Team hat ihm aber alles abverlangt. Weiter so.

Autor: Daniel Schulz