Stralsund. Die Halle bebt. Es herrscht eine Stimmung wie bei den Heimspielen der Stralsunder Wildcats. Doch nicht die Zweitliga- Volleyballerinnen kämpften am Wochenende um Punkte, sondern der Nachwuchs.

Bei der Norddeutschen Meisterschaft (U 16) lieferten sich die besten Teams aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg spannende Duelle. Allen voran die Jugend des 1. VC Stralsund sorgte für eine Überraschung.

Denn als Favoriten aus MV gingen natürlich die Meister des Schweriner SC und die Vizelandesmeister vom SC Neubrandenburg ins Rennen. Die Stralsunder durften als Gastgeber des Events ebenfalls mit einem Team antreten. „Wenn wir in unserer Gruppe nicht Letzter werden, ist das schon gut“, hatte Trainer Daniel Schulz gesagt.

Doch die Mädels liefen zur Hochform auf und besiegten in der Vorrunde unter anderem Schwerin mit 2:1 (11:25, 26:24, 15:11). „Am Anfang waren wir zu vorsichtig und haben den ersten Satz wie erwartet abgeben müssen“, so Schulz. Doch im zweiten Satz schlugen die Mädels zurück. Aus einem 4:12-Rückstand machten sie einen 26:24-Erfolg. Auch im Tie-Break bewies der Gastgeber einen kühlen Kopf.

„Stralsund hat 200 Prozent gegeben und verdient gewonnen“, bestätigt Radek Krpac, Trainer des Schweriner SC. Die Mädels aus der Landeshauptstadt sind ihrem Ruf in dieser Partie nicht ganz gerecht geworden. „Weil wir die Landesmeisterschaft gewonnen haben, werden wir als Favoriten gehandelt. Doch jedes Spiel beginnt bei Null und die Rolle des Favoriten muss man dann erst behaupten“, so Krpac, dessen Team Gruppenzweiter wurde. Platz eins in der Vorrunde ging an die Stralsunder, die Geesthacht und Kiel jeweils mit 2:0 besiegen konnten. „Das war so nicht zu erwarten. Denn auch die Vorbereitung lief nicht optimal für uns“, sagt Schulz. Die Volleyballerinnen holten das Mögliche aus sich heraus und standen als Gruppensieger automatisch im Halbfinale. „Jetzt wäre es natürlich schön, wenn wir eine Medaille gewinnen. Aber wir sind auch mit Platz vier zufrieden“, erklärt er.

Am Sonntag trafen die Mädels auf Neubrandenburg und Schwerin. Im Halbfinale unterlag der 1. VC Stralsund den Viertorestädtern 1:2 und auch im Spiel um Platz drei, gegen Schwerin, hatten die Gastgeber das Nachsehen beim 0:2. Dennoch war der Coach mit der VC-Mädels zufrieden, denn sie wuchsen über sich hinaus. mw