75 Minuten brauchte der zehnfache deutsche Meister Schweriner SC gestern Abend im Volleyballpokal-Achtelfinale gegen die Wildcats aus Stralsund, um mit einem 3:0 (25:13, 25:18, 25:19) die nächste Runde klar zu machen.

Allerdings mussten sich die Favoritinnen gegen eine kampfstarke Truppe behaupten. Zwar brauchten die Stralsunderinnen einen Satz, um warm zu werden, doch dann heizte der Zweitligist den SSC-Damen ordentlich ein. Im zweiten Satz hielten die Wildcats das Ergebnis lange offen. Über die Stationen 3:3, 6:6 und 9:9 machten sie Druck und konnten sich beim 12:11 erstmals sogar über eine Führung freuen. Nun waren auch die Fans hellwach. Knapp 500 Volleyballfreunde aus ganz Mecklenburg- Vorpommern verwandelten die Halle in die „Diesterweg-Hölle“, feierten mit dem 1. VC Stralsund jeden Punkt und trieben Swantje Basan und Co. zu tollen Aktionen. Doch erwartungsgemäß spielten die Schwerinerinnen dann konsequent ihre Klasse aus und drehten den Satz zum 25:18-Erfolg.

Im dritten Abschnitt lag erneut eine Überraschung in der Luft: Die Gastgeberinnen vom Strelasund ließen den Gegner nicht davoneilen, sondern kämpften bis zum Umfallen - und wurden beim 13:12 mit der Führung belohnt. Und die gaben die Mädels von Trainer Andre Thiel erstmal nicht mehr aus der Hand. Trickreich und mit großem Einsatz hatten sie bis zum 18:15 die Nase vorn. Die Halle stand Kopf. Der SSC brauchte bis zum 19:19, um sich von dem Schock zu erholen. Am Ende setzten sich die Profis aber mit 25:19 durch.

„Wir wussten, was uns in Stralsund erwartet: eine kampfstarke Truppe, die sich über das Spiel des Jahres freut. Für uns ging‘s um den Einzug in die nächste Runde. Wir konnten nur verlieren, deshalb mussten wir zum Schluss auch noch mal aus der Ersten einwechseln“, so SSC-Trainer Felix Koslowski nach dem hart erarbeiten Sieg. Die Stralsunderinnen feierten trotz des Ausscheidens mit den Fans.

„Ich bin zufrieden. Wir haben mutig gespielt, alle standen mal auf der Platte, um das Spiel des Jahres zu genießen“, so VC-Coach Thiel.

Ines Sommer (Ostsee-Zeitung)