Außenangreiferin Laura Kurtze wird aufgrund von Knieprobleme zur Abwehrspezialistin umgeschult. Sechs Jahre lang konnte die 22-Jährige verletzungsfrei spielen. Jetzt muss sie zurückstecken und von Teamkollegin Sabrina Dommaschke lernen, um keinen „Arschtritt“ zu kassieren.

Den Livestream-Zuschauern, die es mit den Stralsunder Wildcats halten, bot sich am vergangenen Sonnabend ein überraschendes Bild: Volleyballerin Laura Kurtze, eigentlich Stütze im Außenangriff, lief im Zweitliga-Spiel in Borken als Libera auf.

„Ich war aufgeregt! Das kannte ich gar nicht mehr von mir. Plötzlich hieß es, ich soll aufs Feld“, sagte die 22-Jährige über ihr Debüt auf ungewohnter Position. Die wird sie auch am kommenden Doppelspieltag bei Blau-Weiß Dingden (Sa., 19.30 Uhr) und Bayer Leverkusen (So., 15 Uhr) einnehmen. Vermutlich noch länger. Die Umschulung von Stralsunds bester Außenangreiferin zur Abwehrspielerin passiert unfreiwillig. Kurtze plagen seit Ende 2020 Knieschmerzen – erstmals seit ihren Operationen vor sechs beziehungsweise sieben Jahren. Sprünge sind derzeit nicht drin. Dennoch will und soll die angehende Physiotherapeutin für den Muskelaufbau im Knie nicht auf Sport verzichten.

Für die kommenden Libera-Aufgaben verlässt sich Kurtze ganz auf die Tipps von Wildcats-Abwehrspezialistin Sabrina Dommaschke. „Sie ist ja Profi und wird mit in den Hintern treten, wenn ich das nicht gut mache“, sagt Kurtze und lacht.

Mit (hoffentlich) starken Auftritten des Libera-Neulings und zwei Siegen gegen den Vierten und Ersten wären die Volleyballerinnen aus MV (6.) dann vier Spiele vor Saisonende gar auf Bronzemedaillen-Kurs und würden Spitzenreiter Leverkusen die mögliche vorzeitige Meisterfeier vermiesen. Kurtze wiegelt ab: „Wir sollten uns nicht an der Tabelle sondern eher an der Leistung vom vergangenen Wochenende orientieren.“

Von Horst Schreiber (OZ)