Kapitänin der Stralsunder Volleyballerinnen analysiert Hinrunde und bläst zur Aufholjagd

Das letzte Spiel des Jahres ist für die Stralsunder Wildcats gleichzeitig Rückrundenauftakt in der 2. Volleyball-Bundesliga. Am Sonnabend schlagen die Hanseatinnen (8.) beim SCU Emlichheim (5.) auf (18 Uhr).

Wildcats-Kapitänin Anne Krohn hat „echt Bock auf einen Sieg“ und blickt zuvor auf das erste Halbjahr unter Trainer Robert Hinz.

Anne Krohn, wie lief die Umstellung nach 22 Jahren André Thiel beim 1. VC Stralsund zu Robert Hinz als Chefcoach?

Die Ära unter André hat den Verein natürlich wahnsinnig geprägt. Da hat es jeder Neue schwer, in diese großen Fußstapfen zu treten. Das hat man Robert angemerkt. Auch wir mussten uns an eine neue Philosophie anpassen. Das ist alles normal. Robert ist ein offener Typ, hat einen guten Zugang zum Team. Im ersten halben Jahr lernt man sich kennen. Das muss man jetzt sicher sacken lassen und analysieren, wer wie tickt und woran im Team und an welchen Vereinsstrukturen gearbeitet werden muss.

Nach der Hinrunde steht ihr auf Platz acht (Verfolger Hamburg hat drei Spiele und nur drei Punkte weniger). Sind Sie damit zufrieden?

Wir hatten alle gehofft, dass es mehr als Platz acht ist, dass wir vor Teams wie BBSC und Oythe stehen. Zum einen mussten wir eine neue Spielphilosophie unter neuem Trainer lernen. Zum anderen waren wir gerade zu Beginn personell zu schwach besetzt. Der Start war sehr kräftezehrend! Aber: Es wird besser! Es ist abzusehen, dass verletzte Spielerinnen zurückkehren. Und wir spielen stabiler als zu Saisonbeginn. Jetzt müssen wir noch daran arbeiten, 50:50-Situationen stets für uns zu entscheiden.

Sie sagen, vor allem der Saisonstart war kräftezehrend. Teilweise pfiff Ihr Team personell aus dem letzten Loch. Wie geht’s denn den Knochen?

Ich bin körperlich nicht bei 100 Prozent. Seit dem ersten Spiel plagen mich immer irgendwelche Wehwehchen bis Verletzungen. Aber am Sonnabend ist alles egal! Da wird alles reingehauen, was noch irgendwo in den Akkus hängt. Und dann gehen wir mit neuem Elan ins neue Jahr.

Sie blasen also zum Rückrundenstart zur Aufholjagd?

Wir wollen mehr Spiele als in der Hinrunde gewinnen. Ich bin zuversichtlich. Wir haben aus der Hinrunde gelernt. Zudem nur noch zwei weite Fahrten (Bonn am 29. Januar und Dingden am 12. Februar/Red.) – die Belastung durch die vielen Kilometer auf der Autobahn ist nicht zu unterschätzen. Und vielleicht ärgern wir mal „Einen von oben“. Wir können jetzt in Emlichheim anfangen. Da hätte ich echt Bock drauf.

Von Horst Schreiber (OZ)